UK: Blutspendeverbot soll erneut überprüft werden
Vor fünf Jahren habe man das Blutspendeverbot für Männer, welche mit Männern Sex haben (MSM), gelockert, und nun sei es an der Zeit, diese Richtlinien wieder neu zu überprüfen, erklärte ein Sprecher des britischen Gesundheitsministeriums. Vor dem Jahr 2011 galt für MSM ein lebenslanges Blutspendeverbot, danach wurden die Richtlinien gelockert, und seither dürfen diese Männer Blut spenden, wenn sie während mindestens einem Jahr keinen Sex mehr hatten. Experten würden diese Weisungen nun erneut überprüfen, um zu schauen, ob man eine weitere Lockerung vollziehen oder die geltenden Regeln beibehalten solle. Das Ministerium werde seine Entscheidung vollkommen auf die Ratschläge der Experten basieren.
Erst vor wenigen Wochen hat Nordirland als letzter Teil von Grossbritannien dieselben Richtlinien angenommen, wie sie in England seit dem Jahr 2011 gelten. Doch die derzeitige Handhabung wird besonders von LGBT-Organisationen scharf kritisiert, da das Blutspendeverbot jemanden alleine aufgrund dessen sexuellen Orientierung ausschliesse. Dies sei diskriminierend, da das allgemeine Risikoverhalten viel stärker gewichtet werden sollte. Ähnlich klingt es auch von der Organisation Freedom to Donate, welche erklärte, dass sowieso jede Blutkonserve auf Krankheiten getestet werde, bevor sie verwendet wird. Aus diesem Grund sei ein solches Verbot überflüssig.
Das Blutspendeverbot ist gerade auch nach den Vorfällen in Florida wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt worden: Die USA kennen dieses Verbot ebenfalls, und so war es gerade den Schwulen nicht möglich, sich solidarisch mit den Opfern zu zeigen und Blut zu spenden, obwohl Konserven dringend benötigt wurden.