NORDIRLAND: Blutspendeverbot für MSM wird gelockert
In England, Schottland und in Wales gilt, dass nur jene Männer, welche Sex mit Männern haben (MSM), Blutspenden dürfen, welche in den vergangenen zwölf Monaten vollkommen abstinent gelebt haben. Jene also, die innerhalb eines Jahres keine sexuellen Kontakte hatten, auch nicht innerhalb einer festen Beziehung. In Nordirland wiederum gilt jedoch noch immer ein lebenslanges Verbot für MSM. Doch nun hat im vergangenen Monat Michelle O’Neill von Sinn Féin das Amt der Gesundheitsministerin übernommen und nun geht’s auch vorwärts. Sie packt die entsprechenden Reformen an und verkündet, dass man sich in Bezug auf das Blutspendeverbot dem Rest von Grossbritannien angleichen werde. Ihre Partei, die Sinn Féin, hat dies längst gefordert und hat das Ende des Blutspendeverbots auch in ihrem Parteiprogramm aufgenommen.
John O’Doherty vom Rainbow Project zeigte sich erfreut über die Ankündigung der neuen Gesundheitsministerin. Noch grösser ist die Freude zudem, dass sich die Gesundheitsministerin und die Vize-Lord Mayor of Belfast, Mary Ellen Campbell, quasi die Vize-Vorsitzende des Stadtrats der nordirischen Hauptstadt, das Belfast LGBT Centre ausgesucht haben, um diese Gesetzesänderung zu verkünden. Das Rainbow Project hat seinen Sitz ebenfalls in diesem Center und bietet dort Test- und Informationsmöglichkeiten in Bezug auf sexuell übertragbare Krankheiten an. O’Doherty erklärte weiter, dass man jahrelang für diesen Moment gekämpft habe und es sei fantastisch, dass dieses unnötige Verbot endlich verschwindet. Besonders schön sei es zudem, dass Michelle O’Neill diese Ankündigung bereits jetzt, nach nur acht Tagen im Amt, gemacht hat.
In England und Wales wird derzeit darüber diskutiert, dass Blutspendeverbot für MSM noch weiter zu lockern, um es damit von anderen Faktoren als der sexuellen Orientierung abhängig zu machen. So soll das Sexualverhalten generell vielmehr gewichtet werden als die sexuelle Orientierung...