SCHWEIZ: Blutspendeverbot soll für MSM gelockert werden
International haben bereits einige Länder, darunter die USA, Frankreich und Grossbritannien, die Richtlinien für die Blutspende für Männer, die mit Männern Sex haben, gelockert. In der Schweiz sind die Diskussionen darüber ebenfalls bereits angelaufen. Blutspende SRK Schweiz hat nun angekündigt, ebenfalls ein Gesuch diesbezüglich bei Swissmedic einzureichen. Demnach sollen MSM neu zum Blutspenden zugelassen werden, wenn sie während mindestens 12 Monaten vorher keinen Sex hatten. Möglich sein soll dies ab 2017, wenn Swissmedic dieser Änderung zustimmt.
Längerfristig will man dieses Verbot noch weiter lockern. Es wird dann angestrebt, dass das konkrete Verhalten eines Spenders, ungeachtet seiner sexuellen Orientierung, beurteilt wird. Dies liesse sich aber frühestens ab 2018 umsetzen, heisst es von Seiten Blutspende SRK Schweiz. Zudem müssten auch die Behörden dieser Änderung noch zustimmen.
Pink Cross ist erfreut über die Entscheide und Änderungsanträge. Der Schweizer Dachverband der Schwulen fordert seit Jahren die Einführung der risikobasierten Analsyse des Sexualverhaltens, unabhängig der sexuellen Orientierung. Mit den heutigen Entscheiden kommt die Schweiz dieser gewünschten Situation nun einen wichtigen Schritt näher.
"Es ist nun an der Behörde Swissmedic, diese unnötige und diskriminierende Hürde für Männer, die Sex mit Männern haben, gänzlich abzubauen", sagt Bastian Baumann, Geschäftsleiter von Pink Cross. "Nachdem auch der kompetenteste Player beim Blutspenden, der Blutspendedienst von SRK Schweiz, eine risikobasierte Analyse des Sexualverhaltens als geeigneter Weg definiert, erachten wir das Festhalten des lebenslänglichen Verbots umso mehr als unnötig und kontraproduktiv. Wir glauben daran, dass die Swissmedic als öffentlich-rechtliche Anstalt die Pflicht hat, auch MSM am gesellschaftlichen Prozess der Blutspende teilhaben lassen zu müssen.", so Baumann weiter.
Das Blutspendeverbot für MSM generell aufgehoben haben bislang unter anderem Spanien und Portugal. Eine risikobasierte Abklärung vollzieht zudem Italien