DEUTSCHLAND: Homophobe Alternative für Deutschland gewinnt massiv
Die rechtskonservative und äusserst populistische Alternative für Deutschland triumphiert in den drei Bundesländern, in welchen am Sonntag gewählt wurde. Besonders in Sachsen-Anhalt konnte die homophobe Partei einen grossen Sieg erzielen und wurde zur zweitstärksten Kraft gewählt - und dies mit rund 24 Prozent. Die CDU bleibt mit knapp weniger als 30 Prozent die stärkste Partei des Bundeslandes. Die AfD konnte jedoch etablierte Parteien wie die SPD, die Linke und die Grünen weit hinter sich lassen.
Auch in Rheinland-Pfalz und in Baden-Württemberg knackte die Partei die 10-Prozent-Marke deutlich. in Rheinland-Pfalz mit rund 12 und in Baden-Württemberg mit etwas unter 15 Prozent. In Letzerem konnten die Grünen erstmals stärkste Kraft in einem Bundesland werden, knapp dahinter liegt die CDU. Auch hier gelang es der AfD die SPD zu übertrumpfen. In Rheinland-Pfalz bleibt die SPD die Nummer 1, knapp dahinter liegt die CDU. Die Grünen wiederum verlieren massiv und werden von der AfD überholt.
Die AfD steht für ihre wertkonservative Haltung und deren Politiker sorgen immer wieder mit homophoben Äusserungen für Aufsehen. So sind ihr die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare, der Sexualkundeunterricht an Schulen und die ganze Genderdebatte ein Dorn im Auge. So erklärte etwa der ehemalige Parteichef Bernd Lucke, dass nicht etwa gleichgeschlechtliche Paare diskriminiert werden, da die Ehe für sie nicht geöffnet sei, sondern, dass vielmehr die klassischen Beziehungen, also Vater, Mutter, Kind, bedroht seien. Beatrix von Storch, die stellvertretende Vorsitzende der AfD, wiederum wettert gegen die Macht der "Homo-Lobby" und sie unterstützt eine Petition, welche verhindern will, dass das Thema Homosexualität in den Schulen in Baden-Württemberg behandelt wird. Im selben Bundesland wurde zudem auch eine Parteiparole gefasst, welche einem Anti-Gay-Propagandagesetz nach russischem Vorbild gleichkommt.
Konrad Adam, führender Politiker der AfD, findet wiederum, dass man Ungleiches nicht gleich behandeln müsse. Der Staat gehe ohne Kinder unter, und es sei daher grotesk, dass das Bundesverfassungsgericht die existenzielle Funktion der Ehe für die Gesellschaft nicht mehr würdige. Damit zeigt sich die AfD auch als Auffangbecken nicht nur für Rechtskonservaitve und Rechtsextreme, sondern unter anderem auch für Abtreibungsgegner oder für fundamentale Christen.