DEUTSCHLAND: Schwules Pinguin-Pärchen feiert 10-jährige Partnerschaft
Zuerst hat der Zoo von Bremerhaven gar nicht gemerkt, dass es sich bei den beiden Humboldt-Pinguinen um Männchen handelt. Man hat sich nur gewundert, dass es nie Nachwuchs gab, obwohl sich die Beiden wie jedes andere Pinguin-Pärchen verhielt. Erst ein DNA-Test zeigte schliesslich, dass es sich bei Dotty und Zee um zwei Männchen handelt. In jedem Jahr bauten die Beiden voller Hingabe ein eigenes Nest. Erst im Jahr 2009 war dann schliesslich ihr Glücksjahr: Ein Pinguin-Weibchen kümmerte sich nicht um ihr Ei und so übernahmen es die Beiden. Gemeinsam gelang es ihnen gar das Ei auszubrüten und sie begannen sich liebevoll um das Küken zu kümmern – so wie es zwei Väter nun mal machen. Sie fütterten es, und lernten dem Baby das typische Pinguin-Verhalten.
So harmonisch wie heute war es aber nicht immer, doch das hatte nichts mit Dotty und Zee zu tun. Da es sich bei den Humboldt-Pinguinen um eine stark gefährdete Art handelt, wollte der Zoo Nachwuchs sehen, gibt es doch schätzungsweise nur noch rund 2000 Exemplare weltweit. Sie versuchten daher, nicht zuletzt unter scharfer Kritik der Gay Community, die beiden Männchen mit Weibchen zu verkuppeln. Sie holten dazu extra sechs Weibchen aus einem Zoo in Schweden – doch vergeblich. Sämtliche Flirtversuche verliefen ins Leere, doch eines blieb bestehen, die liebevolle Hingabe zwischen den beiden Männchen.
Dotty und Zee sind aber nicht die einzigen schwulen Pärchen bei den Humboldt-Pinguinen im Zoo von Bremerhaven. Von den insgesamt zehn Pärchen im Zoo sind drei gleichgeschlechtlich. Auch bei ihnen haben die Verkupplungsaktionen nicht gefruchtet, sondern, wie der Tierarzt erklärt, habe sich vielmehr gezeigt, dass die Pärchen eine äusserst starke Beziehung zwischen einander aufgebaut haben. So stark, dass beispielsweise Dotty und Zee nun bereits seit 10 Jahren in einer festen Beziehung leben.
Bislang haben Wissenschaftler bereits bei mehr als 450 Tierarten homosexuelles Verhalten nachgewiesen.