DOMINICA: Mann kämpft für Entkriminalisierung von gleichgeschlechtlichem Sex

DOMINICA: Mann kämpft für Entkriminalisierung von gleichgeschlechtlichem Sex
Gleichgeschlechtliche Aktivitäten können auf der Karibikinsel Dominica mit bis zu 10 Jahren Haft, sowie einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik bestraft werden. Ein Mann kämpft nun vor Gericht, damit diese Anti-Gay-Gesetze aus dem Strafgesetz gestrichen werden, da sie seiner Meinung nach die Verfassung des Landes verletzen...

Der Mann, er möchte anonym bleiben, hat in seiner Heimat, der Karibikinsel Dominica, bereits mehrfach aufgrund seiner Homosexualität Gewalt erlebt. Er wurde sogar schon in seinem eigenen Haus angegriffen, doch die Polizei weigerte sich den Vorfall zu untersuchen und die Täter sind nach wie vor auf freiem Fuss. Diskriminierungen, Beschimpfungen, Drohungen und sogar physische Gewalt, sowie sexuelle Übergriffe werden jedoch durch die bestehenden Anti-Gay-Gesetze nur noch befeuert.

Aus diesem Grund hat er nun die Initiative ergriffen und kämpft vor Gericht gegen die geltenden Anti-Gay-Gesetze. Er möchte dabei beweisen, dass diese Gesetze die Verfassung von Dominica verletzen. Und dabei könnte er durchaus gute Chancen haben, denn die Verfassung garantiert allen Bewohnern von Dominica die Freiheit, sich auszudrücken, und noch vielmehr, das Recht auf Privatsphäre. Zudem sind auch unmenschliche und erniedrigende Strafen verboten. Unterstützt wird der Mann vom kanadischen HIV/Aids Legal Network.

Aktuell stehen auf gleichgeschlechtliche Aktivitäten, selbst wenn sie einvernehmlich im privaten Rahmen in den eigenen vier Wänden stattfinden, bis zu zehn Jahre Haft, bei einer Wiederholungstat droht gar die Einweisung in eine psychiatrische Klinik, sprich, es wird einem eine Conversion Therapie aufgezwungen. Obwohl der Premierminister des Inselstaats im Jahr 2014 erklärt hat, dass diese Gesetze nicht mehr angewandt werden, zumindest nicht, wenn sie die Privatsphäre verletzten, so stehen sie doch nach wie vor im Strafgesetz.

Der bekannte LGBTI+ Aktivist Maurice Tomlinson begrüsst das Engagement des Mannes und unterstützt den Prozess. Während viele gezwungen werden ihre Heimat zu verlassen, indem sie den Anti-Gay-Gesetzen oder der Gewalt, welche oftmals damit einher gehen, entfliehen, so gebe es auch viele, welche ihr Land nicht verlassen können oder wollen, so Tomlinson. Mit diesem Gerichtsprozess hoffe er, dass sie den LGBT in Dominca eine wichtige, lebensbejahende Option zum Bleiben bieten können, sofern sie dies wollen. Sie wollen zudem auch ein Ende dieser hasserfüllten Gesetze herbeiführen.

Auf Dominica leben etwas mehr als 70'000 Menschen, und es gibt keinerlei Rechte für die LGBTI+ Community. Homophobie gehört zudem zum Alltag und zieht sich durch alle Lebensbereiche.