ESTLAND: Minister spricht von „Heterophobie“
Es sind drastische Worte, mit welchen sich der estnische Innenminister Mart Helme für ein Referendum ausspricht, mit welchem seine Partei die Ehe als Verbindung einzig zwischen Mann und Frau definieren will. Dieses Gesetz sei nötig, denn ohne Kinder und ohne Moral könne Estland nicht überleben.
Auf die Frage nach einem Gesetz für die Ehe für alle meinte er hingegen, dass Queers nach Schweden gehen sollen. Alle seien dort und man sei dort auch viel freundlicher zu ihnen. Er selber sei nicht freundlich zu Homosexuellen, stellt Helme auch gleich klar. Davon, dass dies homophob sei, will er aber nichts wissen. Viel eher dreht er den Spiess um und erklärt, dass jene, welche sich gegen dieses Referendum stellen, heterophob seien.
Wenn die ihre Propaganda machen können, dann können sie auch ihre machen. Er wisse gar nicht, worum es überhaupt gehe: Dieses Referendum sei wichtig für das ganze Land, denn ohne die Ehe, ohne Männer und Frauen die Kinder haben, wird es keine Zukunft geben. Dies sei ganz klar, und deshalb sei ihre Antwort einfach: Sie befürworten dieses Gesetz, welches die Ehe eindeutig und unmissverständlich als Verbindung zwischen Mann und Frau definiere, so Helme.
Seine Partei, die Estnische Konservative Volkspartei EKRE, lanciert das Referendum um die Ehe als Verbindung einzig zwischen Mann und Frau festzuschreiben und damit die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu verunmöglichen. Damit drohen sich die Fortschritte, welche Estland in Bezug auf die Rechte für LGBTI+ gemacht hat, wieder in Luft aufzulösen. Es führt aber auch zu einer Spaltung im Land und entlang der Parteigrenzen. Sowohl die Reformpartei, wie auch die populistische Zentrumspartei und die Sozialdemokraten lehnen dieses Referendum kategorisch ab.