FRANKREICH: Blutspendeverbot für MSM weiter gelockert
Vor rund 30 Jahren wurde es Männern, die Sex mit Männern haben, in den meisten Ländern, und so auch in Frankreich oder der Schweiz, verboten, Blut zu spenden. Der Grund war die Aidskrise. Diese Richtlinien halten sich hartnäckig und werden erst langsam etwas aufgeweicht. Im Jahr 2016 gab es in Frankreich erstmals eine Lockerung: Das Verbot wurde dahingehend aufgeweicht, als dass MSM künftig zur Blutspende zugelassen wurden, wenn sie während mindestens einem Jahr keinen Sex mit einem Mann hatten. Realistisch ist diese Lockerung nicht, dafür nach wie vor genauso diskriminierend wie davor.
Nun hat Frankreich eine weitere Lockerung angekündigt. Statt der 12 Monate Enthaltsamkeit für gleichgeschlechtlichen Sex unter Männern sind es neu noch vier Monate, wie die Gesundheitsministerin Agnès Buzyn ankündigte. Die Änderung des Gesetzes geschehe aufgrund neuster wissenschaftlicher, objektiver und unabhängiger Beweise, so Buzyn weiter, und trete im Februar 2020 in Kraft.
LGBTI+ Aktivisten begrüssen den Entscheid zwar, doch man sei immer noch weit entfernt von einer Gleichstellung. So kritisieren sie vor allem, dass heterosexuelle Männer, welche ständig wechselnde Partner haben, nicht vom Verbot betroffen sind. Sie fordern daher, dass statt der sexuellen Orientierung als Ausschlusskriterium viel mehr das persönliche Risikoverhalten jeder Person zählen sollte.