FRANKREICH: Blutspendeverbot für MSM gelockert

FRANKREICH: Blutspendeverbot für MSM gelockert
Wie angekündigt hat nun auch Frankreich sein Blutspendeverbot für Männer, die mit Männern Sex haben, gelockert. Wie in anderen Staaten, so müssen aber die schwulen und bisexuellen Männer auch in Frankreich zuvor während mindestens zwölf Monaten ohne Sex leben, bevor sie Blut spenden dürfen.

Dies ist ein gutes Zeichen, und es zeigt, dass Männer, welche Sex mit anderen Männern haben, immer weniger stigmatisiert werden. Ein Jahr sei jedoch eine lange Zeit, führt Sophie Aujean von ILGA Europe gegenüber France 24 weiter aus, und aus diesem Grund würden wohl viele Männer, die mit Männern Sex haben, weiterhin kein Blut spenden. Eine Periode von vier Monaten wäre da viel sinnvoller, erklärt Aujean weiter. Frankreich führt nun die gleichen Richtlinien ein, wie sie beispielsweise bereits in Grossbritannien und den Niederlanden gelten, und in der Schweiz ebenfalls diskutiert werden.

Diesen Schritt hat Staatspräsident François Hollande bereits im vergangenen November angekündigt, nachdem die französische Gesundheitsministerin Marisol Touraine angekündigt hat, das Tabu und die Diskriminierungen anzugehen, weil Studien belegt haben, dass ein lebenslanges Blutspendeverbot für MSM nicht gerechtfertigt sei. Dieses wurde auf dem Höhepunkt der Aids-Krise eingeführt und seither nicht mehr angetastet. Hollande erklärte damals, dass kein Blutspender nur aufgrund seiner sexuellen Orientierung abgelehnt werden dürfe.

Wie Marisol Touraine weiter ausführt, werde die Aufhebung des Blutspendeverbots in verschiedenen Stufen geschehen. Damit erhalten die Behörden Zeit um die Entwicklungen zu beobachten und mögliche neuen Risiken abzuschätzen.