GABUN: Sorge um neue Anti-LGBTI+ Gesetze nach Militärputsch

GABUN: Sorge um neue Anti-LGBTI+ Gesetze nach Militärputsch
Gabun gehört zu den wenigen Ländern in Afrika, welche Homosexualität nicht kriminalisieren. Nach einem Militärputsch im August wächst allerdings die Sorge, dass sich dies bald wieder ändern könnte. Konservative Kräfte im Land fordern, dass gleichgeschlechtliche Handlungen wieder bestraft werden sollen.

Einige wenige Staaten in Afrika haben ihre Anti-LGBTI+ Gesetze in den vergangenen Jahren aufgehoben, doch die Mehrheit kriminalisiert queere Menschen noch immer. Gabun gehört zu jenen Ländern, in welchen gleichgeschlechtliche Handlungen derzeit legal sind. Eigentlich war dies seit jeher der Fall, bis 2019 ein entsprechendes Gesetz eingeführt wurde, welches gleichgeschlechtliche Intimitäten mit bis zu sechs Monaten Haft sowie einer Geldbusse bestrafte. Dieses Gesetz hatte aber nur eine enorm kurze Lebensdauer, denn bereits im Jahr 2020 stimmte das Parlament mehrheitlich dafür, dieses Gesetz wieder aufzuheben.

Nun ziehen aber wieder dunkle Wolken über der LGBTI+ Community im Land auf: Im August kam es zu einem Militärputsch und die rund ein halbes Jahrhundert alte Herrschaft des Bongo Clans wurde beendet. Seither ist eine Übergangsregierung bestehnd aus Militärs an der Macht. Mit diesem Machtwechsel ist nun aber die Sorge bei queeren Menschen gewachsen, dass damit auch die Anti-LGBTI+ Gesetze zurückkehren könnten. Bereits haben sich einige einflussreiche Politiker und konservative Kräfte mit dieser Forderung an die Politik gewandt.

Die Gesetze in Gabun basieren derzeit auf einer Übergangscharta. Darin wird etwa die Ehe als eine Verbindung einzig zwischen zwei Personen verschiedenen Geschlechts definiert. Gleichgeschlechtliche Aktivitäten sind jedoch derzeit nicht verboten. Ob dies so bleiben wird, hängt aber von der neuen Verfassung ab, welche derzeit ausgearbeitet wird. Bislang sind keine Verhaftungen von queeren Menschen bekannt.