GESUNDHEIT: Kommt eine neue Mpox-Welle auf uns zu?
Gerade vor wenigen Tagen hat die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC nochmals die Wichtigkeit der Pockenimpfung unterstrichen und betont, dass insbesondere junge Menschen, welche ihr Sexleben erst gerade jetzt so richtig auszuleben beginnen, eine Impfung in Betracht ziehen sollen. Zwar sei der Mpox-Ausbruch von 2022 in den USA auf ein sehr niedriges Niveau zurückgegangen, doch es bestehe nach wie vor die Gefahr, dass es zu einem erneuten Ausbruch kommen kann, insbesondere wenn die Anstrengungen, besonders gefährdete Personen zu impfen, nachlassen, so das CDC weiter.
Diese Nachricht aus den USA geht mit einem neuen Ausbruch in Frankreich einher, der bei Gesundheitsexperten derzeit viele Fragen aufwirft. So haben sich in einem neuen Cluster 17 Männer mit Mpox angesteckt. Beunruhigend ist dabei, dass 10 Männer angegeben haben, dass sie vollständig gegen Pocken geimpft sind. Die Behörden betonen aber auch, dass keiner der Betroffenen aufgrund der Infektion ins Spitall musste.
Kein Impfstoff bietet eine vollkommene Sicherheit, und bislang hatte die derzeit erhältliche Pockenimpfung einen Schutz von 75 Prozent. Bei den nun aufgetretenen Fällen in Frankreich lag der Schutz aber nur noch bei 41 Prozent. Der Impfstoff, der derzeit verimpft wird, ist nicht spezifisch für Mpox entwickelt worden, sondern gegen Pocken. Da Mpox aber ähnlich wie Pocken ist, bietet der Impfstoff trotzdem einen hohen Impfschutz.
Gesundheitsexperten suchen nun nach Erklärungen, weshalb in Frankreich so viele geimpfte Personen erkrankt sind. So könnte es sich einfach nur um einen statistischen Ausreisser handeln, schreiben sie in einer Mitteilung. Die Behörden untersuchen derzeit aber auch, wann die Impfungen den Betroffenen genau verabreicht wurden und mit welcher Dosis. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass der Impfschutz noch nicht vollständig aufgebaut war, denn dies kann einige Wochen dauern. Auch möglich wäre, dass die Immunität abnehmen könnte, wenn die Impfung schon länger zurückliegt. Gerade diesbezüglich herrscht bei den Experten Uneinigkeit.
Beim Ausbruch, der im Jahr 2022 begann, hat sich zudem auch gezeigt, dass Menschen mit HIV eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, Symptome von Mpox zu zeigen. Aus diesem Grund werden die Betroffenen in Frankreich derzeit auch auf HIV getestet. Sollten all diese Möglichkeiten keine Erklärung liefern, dann gehen die Experten davon aus, dass das Virus möglicherweise mutiert sein könnte.
Wie in allen Ländern, so wird auch in der Schweiz die Impfung gegen Mpox für besonders gefährdete Personen empfohlen. Dies sind insbesondere Männer, die Sex mit Männern haben, und mit häufig wechselnden Partnern. Die Behörden betonen zudem, dass auch die zweite Dosis wichtig ist um den Schutz zu erhöhen. Die zweite Dosis wird in der Regel vier Wochen nach der ersten Dosis verabreicht.
Informationen zu den Impfstandorten in den einzelnen Kantonen
Dr. Gay: Informationen von Dr. Gay
Aids-Hilfe Schweiz: Informationen zu Mpox
Bundesamt für Gesundheit BAG: Informationen zu Mpox
Robert Koch Institut: Allgemeine Informationen des RKI zu Mpox