SCHWEIZ: Beschaffung des Affenpocken-Impfstoffs soll aufgearbeitet werden

SCHWEIZ: Beschaffung des Affenpocken-Impfstoffs soll aufgearbeitet werden
Während im Ausland längst geimpft wurde, hatte die Schweiz noch nicht einmal einen Vertrag unterzeichnet, um sich ebenfalls Pocken-Impfstoff zu sichern. Der Frust und das Unverständnis in der Community war und ist gross: Angelo Barrile hat nun in Zusammenarbeit mit Pink Cross eine Interpellation im Nationalrat eingereicht.

Als sich die Affenpocken, oder neu: Mpox, in Europa und später in der ganzen Welt unter Männern, die Sex mit Männern haben, auszubreiten begannen, war bereits klar, dass der seit Jahrzehnten vorhandene Pockenimpfstoff einen guten Schutz bieten wird. Trotzdem hat die Politik in vielen Ländern versagt und die Community im Stich gelassen - so auch in der Schweiz.

Während andere Länder danach vorwärts machten und zumindest ab Sommer den Risikogruppen einen Impfstoff zur Verfügung stellen konnte, so hatte damals die Schweiz noch nicht einmal einen Vertrag unterzeichnet um sich Impfstoff zu sichern. Es brauchte viel Druck aus der Community, unter anderem mit einer Online-Petition, bis der Bund reagierte.

Erst Mitte Oktober liessen die Behörden schliesslich verlauten, dass ma Impfstoff bestellt habe. Darauf dauerte es nochmals ein paar Wochen bis die ersten Dosen in der Schweiz eintrafen, und bis die am stärksten betroffenen Kantone mit der Verimpfung beginnen konnten. Erst Ende November teilte der Bund mit, dass nun alle Kantone den Pocken-Impfstoff erhalten haben.

SP-Nationalrat Angelo Barrile hat nun in Zusammenarbeit mit Pink Cross eine Interpellation eingereicht, um den Bundesrat damit aufzufordern, die Beschaffung des Impfstoffs aufzuarbeiten. Er soll schnell und transparent Erklärungen liefern, weshalb der Kauf derart schleppend voranging, und wie man künftig solche massiven Verzögerungen vermeiden will.

Dass die Beschaffung des Impfstoffs in der Schweiz, aber auch weltweit, viel zu langsam geschah, war auch immer wieder Thema in den nationalen und internationalen Medien. So berichtete das 10 vor 10 des Schweizer Fernsehen ebenso darüber, wie auch John Oliver und Jan Böhmermann.