GESUNDHEIT: WHO benennt Affenpocken um
Seit der Virus im Jahr 1958 in Dänemark entdeckt wurde, gilt die offizielle Bezeichnung Affenpocken, oder im Englischen: Monkeypox. Dies war noch bevor die Weltgesundheitsorganisation WHO Richtlinien eingeführt hat, welche die Kriterien für die Namensgebung von Viren und Krankheiten festgelegt hat.
Der aktuelle Ausbruch der Krankheit begann im vergangenen Frühling und breitete sich fortan über die ganze Welt aus, wodurch die WHO im Juli die höchstmögliche Alarmstufe, die "Notlage von internationaler Tragweite" ausrief. Da seit Beginn vor allem Männer, die Sex mit Männern haben, von der Krankheit betroffen sind, kam es bald auch zu LGBTI+ feindlichen und rassistischen Vorfällen, sowie zu einer Stigmatisierung in Bezug auf Affenpocken.
Im August verurteilten die Gesundheitsexpert:innen der WHO diese Vorfälle von Rassismus und LGBTI+ Feindlichkeiten scharf, und sie kündigten gleichzeitig an, dass sie deshalb die Krankheit umbenennen wollen um dem entgegenzuwirken. Dies ging auch auf Forderungen von Ländern und anderen Organisationen zurück, welche an die WHO herantraten und eine Umbenennung vorschlugen. Schon bei der Ankündigung erklärte die WHO aber auch, dass der Prozess der Namensfindung bis mehrere Jahre dauern könne, doch in diesem Fall beschleunigte die Organisation das Vorgehen und so einigten sich die Expert:innen bereits jetzt auf einen neuen Namen.
Aus Affenpocken, oder eben Monkeypox, wird nun Mpox. In einer Mitteilung erklärt die WHO, dass noch im kommenden Jahr beide Namen für die Krankheit benutzt werden, doch danach werde man den Namen Affenpocken langsam verschwinden lassen.
Mpox hat in vielen Ländern Mängel im Gesundheitssystem aufgedeckt, wie etwa auch in der Schweiz und Grossbritannien. Obwohl es seit Jahrzehnten einen Impfstoff gibt, welcher nachweislich auch bei Mpox einen gewissen Schutz bietet, zögerten die Behörden, sodass die Verimpfung beispielsweise in der Schweiz erst gegen Ende November langsam angelaufen ist. Andere Regierungen reagierten diesbezüglich viel schneller und stellten den Impfstoff bereits ab Sommer den am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen zur Verfügung.