GESUNDHEIT: Neue Empfehlungen für Affenpocken

GESUNDHEIT: Neue Empfehlungen für Affenpocken
Aufgrund neuer Erkenntnisse hat eine britische Behörde neue Empfehlungen im Umgang mit Affenpocken veröffentlicht um die aktuell ungebremste Verbreitung einzudämmen. Zu den Schutzmassnahmen gehören Kondome für Infizierte auch nach der Infektion, Selbstisolation und die Impfung für Risikogruppen. Auch die Schweiz hat ihr Vorgehen angepasst: Neu gilt die Meldepflicht bei einer Infektion.

Die Affenpocken breiten sich immer stärker aus, so auch in Grossbritannien und insbesondere in London. Aus diesem Grund hat der amtierende Bürgermeister der Stadt, Sadiq Khan, bereits Alarm geschlagen und mehr Impfstoff für Risikogruppen gefordert, um damit eine Möglichkeit zu haben, die Infektionen weiter einzuschränken.

Aufgrund der neusten, wissenschaftlichen Erkenntnissen hat die UK Health Security Agency (UKHSA) neue Empfehlungen herausgegeben. Affenpocken werden zwar nicht als sexuell übertragbare Krankheit bezeichnet, doch jüngste Forschungen scheinen zu bestätigen, dass die DNA des Virus während der akuten Phase der Erkrankung auch im Sperma und vor allem im Speichel nachzuweisen ist. Selbst sechzehn Tage nach dem Abklingen der Symptome sei das Virus noch nachweisbar gewesen. Wie lange genau die DNA noch vorzufinden ist, ist noch nicht bekannt.

Diese Erkenntnisse wirken sich nun auch auf die Empfehlung der UKHSA aus. Obwohl noch nicht erwiesen sei, ob Affenpocken auch sexuell übertragbar seien, so rate man zum Gebrauch von Kondomen bis zwölf Wochen nachdem der Hautausschlag bereits vollständig abgeheilt ist. Dies sei eine Vorsichtsmassnahme um die Partner zu schützen, wie die Behörde mitteilt.

Neben der Verwendung von Kondomen empfiehlt die Behörde auch eine Selbstisolation, und zwar so lange, bis die offenen Wunden am Hautausschlag mit neuer Haut überzogen und die Krusten abgefallen sind. Zudem dürfen sich während 48 Stunden keine neuen Blasen bilden und die Körpertemperatur dürfe während 72 Stunden nicht erhöht sein. Während dieser Zeit soll auch generell von sexuellen Aktivitäten abgesehen werden, um eine Verbreitung des Virus zu verhindern.

Wie in England und London fordern nun immer mehr Politiker:innen nach Impfstoffen um die Risikogruppen zu impfen. Eine bereits jetzt verfügbare Impfung, welche gegen Pocken hilft, weist auch bei Affenpocken einen 85 prozentigen Impfschutz auf.

Auch die Schweiz hat die Massnahmen gegen die Affenpocken leicht verschärft. So ist die Krankheit ab dem 20. Juli bei laborbestätigten Fällen meldepflichtig. In der Schweiz gibt es aktuell rund 200 bestätigte Fälle, die meisten davon im Raum Zürich. Die Übertragung von Mensch zu Mensch findet statt, aber es braucht dazu aus jetziger Sicht sehr engen Körperkontakt. Weltwelt gesehen gibt es beim aktuellen Ausbruch derzeit ein paar tausend Fälle an Affenpocken.

Die wichigsten Informationen und Antworten auf die drängsten Fragen rund um das Thema Mpox (vormals: Affenpocken) findest Du hier:

Informationen zu den Impfstandorten in den einzelnen Kantonen

Dr. Gay: Informationen von Dr. Gay

Aids-Hilfe Schweiz: Informationen zu Mpox

Bundesamt für Gesundheit BAG: Informationen zu Mpox

Robert Koch Institut: Allgemeine Informationen des RKI zu Mpox