SCHWEIZ: Keine Isolation mehr in Zürich bei Affenpocken-Infektion

SCHWEIZ: Keine Isolation mehr in Zürich bei Affenpocken-Infektion
Zürich geht neue Wege und schafft als bislang einziger Kanton der Schweiz die Isolation bei Affenpocken ab, und dies, obwohl der Kanton schweizweit am stärksten vom aktuellen Ausbruch betroffen ist.

Die Gesundheitsdirektion von Zürich hat die Ärzt:innen des Kantons darüber informiert, dass künftig bei einer Infektion mit Affenpocken keine Isolation mehr angeordnete werden solle. Dies berichtet die NZZ. Stattdessen sollen die Infizierten eine Verhaltensanweisung erhalten und beraten werden.

Mit diesem Schritt geht Zürich neue Wege, denn bislang ziehen die anderen Kantone nicht mit. In der Schweiz wurden bislang knapp 100 Fälle von Affenpocken registriert, weltweit sind es rund 6000. Am stärksten betroffen vom aktuellen Ausbruch ist der Kanton Zürich mit etwas über 30 Fällen.

Wie die NZZ weiter schreibt, sei das aktuelle Vorgehen von Zürich mit dem Bundesamt für Gesundheit BAG abgesprochen und man berufe sich auf neuste Erkenntnisse, wonach es für eine Übertragung des Virus tatsächlich sehr engen Kontakt brauche. Alle Erkrankungen haben zudem einen milden Verlauf gehabt. Wie das BAG seinerseits erklärt, liege die Verantwortung für diese Entscheidung bei den Kantonen.

Eine gesetzlich verordnete Isolation sei durch die neuen Erkenntnisse nicht zu rechtfertigen, heisst es von der Gesundheitsdirektion des Kantons weiter. Zudem wolle man mit den nun vollzogenen Änderungen verhindern, dass sich symptomatische Personen weniger testen lassen. Stattdessen wolle man Betroffene besser aufklären und beraten.

So sollen die betroffenen Personen während mindestens zehn Tagen den Kontakt zu anderen Personen meiden, insbesondere zu Schwangeren, immungeschwächten Personen, zu Senior:innen und zu Kindern. Falls möglich, sollen die Infizierten im Homeoffice arbeiten, oder sich krank schreiben lassen, falls dies nicht möglich sei. Die Kontaktpersonen der Infizierten würden zudem über das Contact-Tracing informiert, müssen jedoch nicht in Quarantäne, sollen jedoch während 21 Tagen auf sexuelle Kontakte verzichten.

Da sich die Fälle von Affenpocken derzeit wöchentlich rund verdoppeln, hält das BAG derzeit an der bestehenden Bestimmung fest. So sollen sich infizierte Personen in der eigenen Wohnung, oder bei Mehrpersonenhaushalten, in einem Zimmer, isolieren und den Kontakt zu anderen vermeiden. Dies gilt so lange, bis die Krusten über den Hautverletzungen abfallen und sich eine neue Hautschicht gebildet hat, so das Bundesamt. Wie der Kanton Zürich in seinem Schreiben aber andeutet, könnte jedoch auch bald das BAG seine Empfehlungen anpassen.

Anders sieht es in anderen Ländern aus, so etwa in Deutschland. Dort wird bei infizierten Personen gar eine Isolation von mindestens 21 Tagen empfohlen.

Bei einer Infektion mit Affenpocken treten die Symptome normalerweise innerhalb von 5 Tagen bis drei Wochen auf: Dies können Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen sein, sowie geschwollene Lymphknoten. Einige Tage später kann dann zudem ein Hautausschlag folgen. Solltest Du solche Symptome feststellen, dann melde Dich telefonisch bei ärztlichen Fachpersonen und geh keinesfalls unangekündigt in eine Praxis. Bis Du ein Testergebnis hast, solltest Du zudem auf Sex und engen Körperkontakt verzichten.

Eine Übertragung des Virus ist durch engen Körperkontakt möglich, aber auch bei Kontakt durch benutzte Kleidung, Bettwäsche oder Handtücher. Das Virus ist jedoch nur schwer von Mensch zu Mensch übertragbar.

Die wichigsten Informationen und Antworten auf die drängsten Fragen rund um das Thema Mpox (vormals: Affenpocken) findest Du hier:

Informationen zu den Impfstandorten in den einzelnen Kantonen

Dr. Gay: Informationen von Dr. Gay

Aids-Hilfe Schweiz: Informationen zu Mpox

Bundesamt für Gesundheit BAG: Informationen zu Mpox

Robert Koch Institut: Allgemeine Informationen des RKI zu Mpox