GRIECHENLAND: Ehe wird nach 10 Jahren erneut für ungültig erklärt
In Griechenland gibt es kein explizites Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe, denn im Gesetz steht geschrieben, dass eine Ehe eine Verbindung zwischen zwei Personen ist. Aus diesem Grund haben Themis Katsagiannis und Dimitris Tsambrounis die Chance genutzt und auf der Insel Tilos geheiratet. Sie haben dort auch einen LGBT-freundlichen Bürgermeister gefunden, welcher die Zeremonie offiziell durchgeführt hat. Diese Eheschliesslung liegt mittlerweile knapp zehn Jahre zurück, doch nun haben die Beiden einen herben Rückschlag erlitten. Das Oberste Gericht Griechenlands hat ihre Ehe nämlich kurz vor ihrem zehnten Jahrestag erneut für ungültig erklärt. Es wird jedoch erwartet, dass Katsagiannis und Tsambrounis das Urteil nicht akzeptieren werden und es bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg ziehen werden.
Nur wenige Wochen nach ihrer Hochzeit musste sich das Paar bereits vor Gericht verantworten, und bereits von der ersten Instanz wurde die Ehe dann für ungültig erklärt, doch die Beiden zogen das Urteil immer weiter, bis sie nun vor dem Obersten Gericht des Landes ankamen. Die Richter urteilten nun erneut, dass die Gesetze die gesellschaftlichen und moralischen Werte und Traditionen der griechischen Bevölkerung reflektieren, und diese unterstütze die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nicht.
Griechenland ist gesellschaftspolitisch eher konservativ, und erst im Jahr 2015 wurde ein Partnerschaftsgesetz eingeführt, und dies nach mächtiger Opposition besonders von der griechisch-orthodoxen Kirche. Im vergangenen Jahr wurde ein weiteres Gesetz verabschiedet, wonach die Rechte der LGBTs im Land weiter ausgebaut werden, etwa in Bezug auf den Schutz am Arbeitsplatz.