GRIECHENLAND: Priester fordern Regierung auf, die Ehe für alle zu verhindern
Griechenland gehört zu den wenigen Ländern innerhalb der Europäischen Union, zusammen mit Estland, Italien und Tschechien, die zwar bereits ein Partnerschaftsgesetz kennen, jedoch den Schritt zur Öffnung der Ehe noch nicht vollzogen haben, da der Widerstand bislang noch immer zu gross war.
Doch es kommt zumindest in Griechenland wieder Bewegung in die Debatte, denn mit „Πες το Ναι!“ - "Sag Ja" - wurde eine nationale Kampagne mit Videos gestartet, mit welcher die Ehe für alle gefordert wird. Damit soll die Bevölkerung aufgefordert werden, eine Petition zu unterzeichnen, mit welcher sie ihre Unterstützung für die Ehe für alle zeigen können.
Gar nicht einverstanden damit und auf heftige Gegenwehr stösst die Petition und die Kampagne bei der griechisch-orthodoxen Kirche. Es sei eine alte Geschichte, dass die LGBTI+ Community und ihre Verbündeten versuchen würden die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu legalisieren, und dass sie die Regierung und die Parteien unter Druck setzen, damit sexuelle Abartigkeiten akzeptiert werden.
Mit diesen Worten richten sie einen offenen Brief an die Regierung und die übrige Politik des Landes, um einmal mehr zu unterstreichen, dass sie gegen die Ehe für alle sind. Für sie sei klar, dass man ein solches Gesetz niemals akzeptieren werde, denn für die Kirche werde es immer nur die heterosexuelle Ehe geben, und das gelte auch für alle Mitglieder der Kirche.
In ihrem Schreiben konnten sie zudem auch einen Seitenhieb gegen trans Menschen nicht unterlassen. So erklärten sie, dass selbst jene Christen, welche nur eine lose Verbindung zu der Kirche haben, wissen würden, dass Gott nur zwei Geschlechter geschaffen habe, nämlich Mann und Frau, und dass es kein drittes Geschlecht gebe.
Ob die Politik das Thema der Ehe für alle demnächst aufgreifen wird, ist unklar. Was gleichgeschlechtliche Aktivitäten angeht hat Griechenland aber eine lange Tradition, welche bis weit in die Antike zurückgeht, und diesen Umstand haben die Initianten der Kampagne für die Ehe für alle nun in ihrem Clip auch in die Neuzeit geholt.
Das Video der Kampagne zeigt vier verschiedene, gleichgeschlechtliche Paare in den Jahren 1952, 1974, 2004 und 2022, welche vier verschiedene Generationen repräsentieren. Dabei steht im Clip geschrieben: „Wir waren schon immer hier.“
Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Hier findest Du Hilfe:
Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch
Weitere Information erhältst Du auch unter:
Du-bist-du.ch: Beratung und Information
Milchjugend: Übersicht über queere Jugendgruppen
Transgender Network Switzerland: Dachorganisation für trans Menschen
LOS: Lesbenorganisation Schweiz
Pink Cross: Dachorganisation schwuler und bisexueller Männer