GRIECHENLAND hebt das Blutspendeverbot für MSM auf
Die Regierung von Kyriakos Mitsotakis hat bereits im vergangenen Jahr gefordert, dass die geltenden Vorschriften über die Zulassung zur Blutspende überarbeitet werden sollten. Allen voran auch Gesundheitsminister Thanos Plevris fand, dass die derzeit in Griechenland geltenden Regeln nicht mehr dem aktuellen, medizinischen Kenntnisstand entsprechen.
Nun haben Plevris und seine Stellvertreterin Mina Gaga Nägel mit Köpfen gemacht und mit der Unterzeichnung eines Ministerialerlass die Aufhebung des Blutspendeverbots für schwule und bisexuelle Männer beschlossen. Somit wird Homosexualität künftig nicht mehr als Kriterium geführt, welches Personen von der Blutspende ausschliesst. Die neuen Richtlinien können in Kraft treten, sobald sie im griechischen Staatsanzeiger abgedruckt und veröffentlicht wurden.
Seit 1977 galt in Griechenland ein striktes Blutspendeverbot für Männer, die Sex mit Männern haben. Während andere Staaten das Verbot langsam aufweichten, und etwa wie die Schweiz, einführten, dass MSM zugelassen werden, wenn sie während mindestens einem Jahr keinen Sex hatten, so blieb das lebenslange Verbot in Griechenland bestehen.
Bereits 2015 hat das Nationale Zentrum für Blutspende vor einem Mangel an Blutkonserven gewarnt, doch der Abwärtstrend bei den Blutspenden hielt weiter an. Durch die Coronapandemie und insbesondere nun durch Omnikron hat sich diese Kriese noch einmal weiter verschärft.
Bei den LGBTI+ Organisationen im Land zeigt man sich erfreut über diese Ankündigung, doch gleichzeitig fordern sie die Regierung auch dazu auf, nun auch weitere, immer noch bestehende Diskriminierungen, etwa im Gesundheitswesen, abzubauen.
Neben Griechenland haben bereits andere Staaten, darunter Grossbritannien, Brasilien und Israel, das Blutspendeverbot von MSM praktisch vollständig aufgehoben. Sie sind dazu übergegangen statt der sexuellen Orientierung das persönliche Risikoverhalten einer jeden Personen als Kriterium für die Zulassung zur Blutspende zu nutzen.