ISRAEL: Blutspendeverbot für MSM vollständig aufgehoben
Seit den 1980er Jahren kennen die allermeisten Staaten weltweit ein Verbot für schwule und bisexuelle Männer. Eingeführt während der HIV/Aidskrise, haben viele Staaten begonnen, das generelle Verbot über die Jahre zu lockern. So können etwa in der Schweiz, wie auch in Israel, MSM aktuell dann Blut spenden, wenn sie während mindestens einem Jahr keinen sexuellen Kontakt hatten. Die Diskriminierung bleibt damit bestehen.
Langsam findet aber in einigen Staaten ein Umdenken statt und man beginnt von den diskriminierenden Richtlinien wegzukommen um das persönliche Risikoverhalten aller Personen in den Mittelpunkt zu stellen, egal welche sexuelle Orientierung jemand hat. Auch Israel hat nun angekündigt, die Zulassung zur Blutspende entsprechend zu ändern.
Die Diskriminierung gegen Schwule habe ein Ende, schrieb der offen schwule Gesundheitsminister Nitzan Horowitz via Twitter. Als er das Amt im Jahr 2019 übernommen habe, erklärte er in einer Stellungnahme weiter, habe er das Ministerium gleich angewiesen, all diese erniedrigenden und irrelevanten Fragen aus dem Fragebogen zu streichen. Diese würden auf Stereotypen basieren, welche der Vergangenheit angehören.
Während Jahren habe man versucht, das Verbot abzuschaffen, und endlich sei man erfolgreich gewesen. Diese Entscheidung sei ein historischer Schritt für LGBTI+ Menschen in Israel, so Horowitz weiter.
Mit den neuen Richtlinien werden nun alle Personen, welche gerne Blutspenden möchten, gleich behandelt: So müssen fortan alle einen Fragebogen ausfüllen, und sollten sie sexuelle Kontakte mit hohem Risiko gehabt haben, dann müssen sie drei Monate warten, bis sie Blut spenden dürfen.