GUATEMALA: Starker Gegenwind für ersten, schwulen Abgeordneten
Aldo Davila lebt mit seinem Partner in Guatemala-Stadt und wurde vor rund zwei Monaten für die linke Winaq Bewegung in den von den Konservativen dominierten Kongress gewählt. Doch aufgrund seiner Homosexualität hat er auch zahlreiche Feinde: Er erhalte Botschaften wie „Du willst am 14. Januar in den Kongress - Du stirbst davor“, erklärte Davila. Die Todesdrohungen haben bereits dafür gesorgt, dass er sich nicht mehr getraut, auf die Strasse zu gehen.
Er werde wie als Feind, der von Innen kommt, betrachtet, erklärte der Politiker gegenüber der Thomson Reuters Foundation. Es seien vor allem evangelikale Gruppierung, welche enorm an Macht gewinnen und versuchen die rechtliche Situation für LGBTI+ zu verschlechtern. Sie hätten einen enormen Einfluss, so Davila, da Familien mit enormer Macht dazugehören. Der Einfluss der religiösen Fundamentalisten sei stark am zulegen.
Aldo Davila will sich für die Rechte jener einsetzen, welche historisch bedingt von der Gesellschaft ausgeschlossen wurden. So will er als erstes ein "Gesetz zum Schutz des Lebens und der Familie" bekämpfen, welches die gleichgeschlechtliche Ehe explizit verbieten würde. Der Entwurf hat zum Ziel, die Ehe als Beziehung zwischen Mann und Frau festzuschreiben.
Dieses Gesetz sei sehr rückwärtsgewandt, so Davila. Es wurde aber bereits zweimal durch das Parlament angenommen und steht nun vor der dritten, finalen Abstimmung.
Weiter will sich der Politiker dafür einsetzen, dass Hassverbrechen nach den Kriterien Geschlechtsidenität und sexuelle Orientierung strafbar werden, so wie es El Salvador und Costa Rica bereits eingeführt haben.