INDIEN: Hunderte nehmen an der 10. New Delhi Pride teil
Manak Matiyani ist einer der Veranstalter der New Delhi Pride, welche in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal in der indischen Hauptstadt stattfand. Er sei es sich durchaus bewusst, dass sein Reichtum und die privilegierte Ausbildung, welche er geniessen konnte, dafür sorgen, dass er als offen schwuler Mann in Indien leben könne. Nicht jeder sei so glücklich. Aus diesem Grund kämpfe er dafür, dass jeder in diesem Land als gleichgestellter Bürger angesehen wird, und dass jeder die Möglichkeit hat, sein Leben so zu leben, wie er es gerne möchte, erklärte Manak Matiyani weiter.
Dies zeigt das Problem, welches nicht nur in Indien, sondern auch in anderen Staaten weit verbreitet ist. Doch trotz dieser Umstände liessen es sich Hunderte von LGBT-Aktivisten zusammen mit ihren Freunden und Familien nicht nehmen, und liefen an der Pride mit. Dieser grosse Zuspruch ist besonders erfreulich, da Homosexualität in Indien nach wie vor ein grosses gesellschaftliches Tabu darstellt. Weiter ist schwuler Sex durch das Gesetz mit bis zu zehn Jahren Gefängnis strafbar. Matiyani beschuldigt denn auch die Polizei und die Behörden, dass dieses Gesetz sehr oft dazu verwendet wird, um LGBTs zu bedrohen oder um Geld von ihnen zu erpressen. Ähnlich klingt es auch von Tish Anand, welcher eine Perücke im Stil von Hannah Montana trug, um sich während der Pride zu tarnen: Er sei zutiefst frustriert mit den indischen Behörden. Er könne nicht verstehen, weshalb die Liebe in Indien nach wie vor kriminalisiert wird.
Auch das Rahmenprogramm der diesjährigen Pride konnte sich sehen lassen. So trat beispielsweise zwei Tage vor der Pride Alaska Thunderfuck, bekannt aus RuPauls Drag Race, im Kitty Su Club in der Stadt auf.