INDONESIEN: 58 Männer bei Razzia in Sauna verhaftet
Man habe Hinweise erhalten, wonach es in einem Gym mit Sauna in der indonesischen Hauptstadt Jakarta zu Prostitution komme. Aus diesem Grund habe man eine Razzia durchgeführt und insgesamt 51 Gäste, sowie sieben Angestellte festgenommen, so Argo Yuwono, ein Sprecher der Polizei von Jakarta. Unter den Verhafteten sollen sich auch sechs Ausländer befunden haben - vier aus China, ein Mann aus Thailand und einer aus den Niederlanden.
Laut Yuwono müssen sich sechs der Verhafteten wegen Verstoss gegen das Anti-Pornografiegesetz vor Gericht verantworten. So wird ihnen unter anderem Prostitution vorgeworfen. Dadurch drohen ihnen bis zu sechs Jahre Haft. Obwohl Homosexualität in Indonesien - abgesehen von der Provinz Aceh - überall legal ist, kommt es in jüngster Zeit vermehrt zu solchen Verhaftungsaktionen gegen vermeintlich schwule und bisexuelle Männer. Ob den übrigen 52 verhafteten Männern auch eine Anklage droht, ist noch unklar.
Derzeit setzen sich verschiedene Menschenrechtsorganisationen, darunter Human Rights Watch, für die Freilassung der Männer ein. Sie fordern weiter, dass sie nicht angeklagt werden. Die Organisation zeigt sich zudem besorgt aufgrund der sich aktuell ausbreitetenden Diskriminierung gegen LGBTs. Dies hat nicht zuletzt damit zu tun, dass der konservative Islam stark an Macht gewinnt. Erst im Mai wurden bei einer ähnlichen Razzia 141 Männer verhaftet. Ihnen wurde vorgeworfen, dass sie an einer angeblichen Sex Party teilgenommen haben.
Indonesien ist der bevölkerungsreichste, islamische Staat der Welt, doch bislang war das Land vor allem durch einen sehr moderaten Islam geprägt.