INDONESIEN: Weiteren Personen droht die Auspeitschung, und in Aceh sollen Enthauptungen eingeführt werden
Erneut wurde eine Transfrau, welche in einem Schönheitssalon arbeitet, von der Nachbarschaft angeschwärzt und daraufhin verhaftet. Zusätzlich wurde auch ein Mann in Gewahrsam genommen, welcher sich gerade bei ihr aufgehalten hat. Die Beiden werden beschuldigt, dass sie der Prostitution nachgegangen seien. Die Behörden warfen dem Mann vor, er habe die Transfrau für sexuelle Dienste bezahlt.
Die Polizei hat angekündigt, denn Fall zu untersuchen, und möglicherweise Anklage wegen Homosexualität zu erheben. Dies, weil Aceh Transsexualität nicht anerkennt. Weiter sollen sie auch dafür angeklagt werden können, dass sie als unverheiratetes Paar Zeit an einem privaten Ort miteinander verbracht haben. Ihnen drohen nun aufgrund der Scharia bis zu 100 Peitschenhiebe.
Die Regierung von Aceh hat zudem angekündigt, ein neues Gesetz vorzustellen, welches bei Mord auch die Todesstrafe durch Enthauptung vorsehen soll. Diese Form würde mehr mit der geltenden Scharia übereinstimmen, heisst es in einer Erklärung. Man würde die Einführung in Betracht ziehen, jedoch müsse man dies vorgängig gründlich prüfen.
Um die Unabhängigkeitsbestrebungen der Region zu unterbinden, hat Indonesien eingewilligt, dass Aceh als einzige Provinz des Landes die Scharia einführen darf. Damit ist Homosexualität auch nur in Aceh explizit strafbar, wobei aber noch immer ein Vorstoss im Parlament hängig ist, welcher die gleichgeschlechtliche Liebe in ganz Indonesien strafbar machen soll. Aceh gilt als Ursprung der aktuellen Verfolgung von LGBTs, doch mittlerweile finden auch in zahlreichen anderen Provinzen, inklusive der Hauptstadt Jakarta Verhaftungen statt.