ISRAEL: 12 Verhaftungen an Jerusalem Pride
Wie in jedem Jahr, so fand die Jerusalem Pride am Donnerstag auch diesmal wieder unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen statt. Gut bewacht von der Polizei und Sicherheitskräften, marschierten die Schwulen, Lesben und Transgender mit ihren Familien und Freunden durch Jerusalem um für Toleranz und gegen Homo-. Bi-, und Transphobie zu demonstrieren. Trotz den Drohungen und dem grossen Sicherheitsaufgebot nahmen Tausende an der Pride teil oder schauten am Strassenrand zu.
Die Behörden genehmigten in diesem Jahr der Lehava, einer ultrarechten, jüdischen Sekte, auch eine Gegendemonstration. Diese wurde aber von der Polizei strengstens bewacht. Im Umfeld der Pride kam es auch diesmal wieder zu Verhaftungen: Insgesamt 12 Personen wurden verhaftet, weil sie im Verdacht standen, die Pride stören zu wollen oder deren Teilnehmer gar zu attackieren. Bei einer Person wurde dabei ein Messer gefunden.
Dies weckt schlimme Erinnerungen: Erst vor zwei Jahren kam es zu einem brutalen Attentat mit einem Messer auf die Jerusalem Pride, bei welcher eine 16-jährige Jugendliche ums Leben kam und mehrere Personen verletzt wurden. Der Attentäter war ein ultraorthodoxer Jude, welcher erst kurz vor der Tat aus dem Gefängnis entlassen wurde. Dort sass er eine mehrjährige Haftstrafe ab, weil schon einmal ein Attentat auf die Pride verübt hatte. Die Behörden wurden nach dem erneuten Angriff heftig kritisiert, weil sie den Mann so kurz vor der Pride aus der Haft entlassen haben.