ISRAEL/ NIEDERLANDE: Debatten um Verbot von Konversionstherapien

ISRAEL/ NIEDERLANDE: Debatten um Verbot von Konversionstherapien
Das Verbot der LGBTI+ feindlichen Konversionstherapien liegt in den Niederlanden seit langem auf dem Tisch, doch nun kommt endlich Bewegung in die Angelegenheit. Zwei Parteien haben einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorgestellt, und das Thema scheint mehrheitsfähig zu sein. Israel ist diesbezüglich bereits weiter und hat Konversionstherapien eben verboten.

Just zum Valentinstag hat der israelische Gesundheitsminister Nitzan Horowitz die Anordnung veröffentlicht, dass Konversionstherapien in Israel künftig verboten sein werden. Wer dagegen verstösst, wird bestraft. Versuche, ein solches Verbot über das Parlament zu erreichen, waren zuvor gescheitert, weshalb Horowitz nun zu diesem Mittel gegriffen hat. In seiner Mitteilung schrieb Horowitz weiter, dass die sexuelle Orientierung kein Problem sei, welches eine Behandlung brauche. Konversionstherapien seien zudem keine Behandlungen.

In den Niederlanden wiederum wird seit langem über ein Verbot von Konversionstherapien diskutiert. Noch 2019 befürworteten die Parlamentarier das Anliegen, doch die Regierung wollte damals mehr Zeit um mehr Zahlen und Fakten zu erhalten. Nun haben aber die beiden Koalitionsparteien Democraten 66 (D66) und die Volkspartij voor Vrijheid en Demoratie (VVD) einen neuen Anlauf genommen und einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorgestellt, den nun auch die Parteien GroenLinks, die Socialistische Partij und die Partij van de Arbeid unterstützen. Damit dürfte die Mehrheit leicht zustande kommen. Für Verstösse gegen das Verbot sieht der Gesetzesentwurf Geldbussen von bis zu 22'500 Euros, rund 23'600 Schweizer Franken, oder ein Jahr Gefängnis vor.

Dass Konversionstherapien in den Niederlanden tatsächlich ein Problem sind, zeigte auch ein Bericht aus dem Jahr 2020. Damals wurden 15 Anbieter von solch LGBTI+ feindlichen Therapieformen festgestellt, welche zumeist in Verbindung mit religiösen Organisationen standen. So wurden unter anderem Ferienlager und Workshops angeboten, in welchen nicht-hetereosexuelle Orientierungen als problematisch angesehen und Versuche unternommen wurden, "Abhilfe" zu schaffen.