NIEDERLANDE: 15 Institutionen bieten Conversion Therapien an

NIEDERLANDE: 15 Institutionen bieten Conversion Therapien an
Mindestens 15 Organisationen oder auch Einzelpersonen bieten in den Niederlanden sogenannte Conversion Therapien an. Die Behandlungen reichen dabei von Sommerlagern bis hin zu Workshops, wie es aus einer neuen Untersuchung der Regierung hervorgeht.

Auch die niederländische Regierung will Massnahmen ergreifen, um Conversion Therapien zu verbieten. Aus diesem Grund wurde eine Untersuchung angeordnet. Diese hat nun ergeben, dass mindestens 15 Organisationen oder Einzelpersonen diese LGBTI+ feindlichen Praktiken anbieten um queere Menschen quasi zu Heterosexuellen zu machen. Praktisch ausnahmslos alle, welche sich einer solchen Therapie unterziehen mussten, berichten danach von massiven psychischen Problemen, welche von Depressionen über Essstörungen bis hin zu Suizidversuchen führen können. Hinzu kommt, dass alle grossen Vereinigungen von Psychologen und Therapeuten sich einig sind, dass diese Methoden nicht funktionieren.

Laut dem niederländischen Gesundheitsministerium bieten die Organisationen oder "Therapeuten" verschiedenste Formen von Conversion Therapien an. Die reichen von Sommerlagern über Workshops bis hin zu Seminaren. Dabei werden Methoden wie Therapiesitzungen, wegbeten oder gar Elektroschocks angewandt. Die nicht-heterosexuelle Orientierung wird dabei stets als falsch, als Sünde und als problematisch angesehen, und soll ausgelöscht werden.

Für die Studie hat man die Antwortbogen von 239 LGBTI+ ausgewertet. Rund 30 Prozent davon haben angegeben, dass sie sich bereits einer Conversion Therapie unterziehen mussten. Anhand der Untersuchungen geht man aber davon aus, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist. Man werde in den kommenden Monaten noch eine weitere Studie vorweisen, heisst es nun vor der Regierung weiter, und dabei auch die weiteren Schritte aufzeigen, welche in Frage kommen um diese Therapieformen zu verbieten und zu verhindern.

Conversion Therapien sind unter anderem in einigen Bundesstaaten in den USA, sowie in Brasilien, Ecuador, Taiwan, Malta, sowe für Minderjährige auch in Deutschland verboten. Die Vereinten Nationen haben vor kurzem einen Aufruf an alle Länder gerichtet, wobei sie ein weltweites Verbot von diesen LGBTI+ feindlichen Therapieformen fordern.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch