SCHWEIZ: Vorstoss für ein Verbot von Conversion Therapien eingereicht

SCHWEIZ: Vorstoss für ein Verbot von Conversion Therapien eingereicht
Wie bereits unter anderem in Malta, Brasilien, Taiwan und einigen US-Bundesstaaten, so sollen so genannte Conversion Therapien nun auch in der Schweiz verboten werden. Die BDP-Nationalrätin Rosmarie Quadranti, sowie SP-Nationalrat Angelo Barrile haben deshalb in Zusammenarbeit mit Pink Cross einen entsprechenden Vorstoss ausgearbeitet und am Freitag im Nationalrat eingereicht...

Auch in der Schweiz sind so genannte Konversionstherapien traurige Realität: Obwohl alle grossen Berufsverbände, etwa der Psychologen, Psychiater und Mediziner, diese Therapieformen ablehnen, werden diese Methoden auch hierzulande nach wie vor angewandt. Damit soll die Geschlechtsidentität oder die sexuelle Orientierung einer Person verändert werden, was bei den zumeist jugendlichen Opfern sehr häufig mit massiven psychischen Problemen bis hin zu Selbstmord einher geht. Dass diese Methoden, welche von Beten bis hin zu Elektroschocks reichen können, zudem verständlicherweise unwirksam sind, haben zudem unzählige Studien belegt. 

Die beiden Nationalräte Rosmarie Quadranti von der BDP und Angelo Barrile von der SP haben deshalb zusammen mit Pink Cross einen politischen Vorstoss für ein Verbot dieser Therapieformen bei Minderjährigen ausgearbeitet, welchen sie am Freitag im Nationalrat eingereicht haben. Damit beauftragen sie den Bundesrat, dass er eine entsprechende Vorlage ausarbeitet, welche dann politisch umgesetzt werden kann.

Unter anderem Malta, gewisse Bundesstaaten in den USA, Kanada und Australien, sowie Brasilien, Argentinien, Ecuador, Taiwan und bei gewissen Fällen sogar China kennen bereits ein Verbot von Conversion Therapien für Minderjährige. In Deutschland soll zudem demnächst ein solcher Gesetzesentwurf vorgestellt werden. Noch im Jahr 2016 verurteilte der Bundesrat in der Schweiz zwar diese schädlichen Praktiken, sah jedoch keinen Handlungsbedarf. Laut dem Bundesrat können diese Methoden bereits jetzt von den kantonalen Behörden sanktioniert werden, was einem De-Facto-Verbot gleichkomme. Ob dabei aber auch ein strafrechtlicher Tatbestand bestehe, müssten die Strafgerichte erst klären. So lange warten wollen die beiden Nationalräte aber nicht, und deshalb fordern sie mittels ihrem Vorstoss ein klares Verbot dieser Praktiken...