UN: Conversion Therapien sollen weltweit verboten werden
Diese Methoden sind grausam, unmenschlich und entwürdigend, und in einigen Fällen gar Folter, erklärte Victor Madrigal-Borloz, der unabhängige Sachverständige für den Schutz vor Gewalt aufgrund sexueller Orientierung der Vereinten Nationen, und deshalb fordere er ein weltweites Verbot von Conversion Therapien. Damit nimmt er Bezug auf eine von der UN veröffentlichten Studie im Zusammenhang mit diesen LGBTI+ feindlichen Praktiken.
Conversion Therapien werden von Psychologen oder Psychiatern, aber auch von Geistlichen oder Familienmitgliedern durchgeführt und reichen von beten und bis hin zu physischer Gewalt oder Elektroschocks. Laut einer Umfrage, welche für die UN-Studie bei 8'000 Personen in 100 Staaten durchgeführt wurde, gaben 98 Prozent an, dass sie nach der Therapie psychische oder physische Probleme hatten, welche bis hin zu Selbstmordgedanken geführt haben. Die Vereinten Nationen fordern daher alle Staaten auf, sich den Risiken solcher Praktiken bewusst zu sein und öffentlich darauf aufmerksam zu machen. Aus diesem Grund wird die entsprechende Studie auch am nächsten Treffen des UN-Menschenrechtsrats in diesem Monat vorgestellt.
Alleine in den USA mussten sich geschätzte 700'000 Personen einer Conversion Therapie unterziehen lassen, heisst es vom UCLA's Williams Institute, und doch gibt es auch dort noch kein landesweites Verbot. Aber 19 US-Bundesstaaten haben diesen Methoden mittlerweile einen Riegel geschoben, ebenso wie jüngst Deutschland, Albanien, Malta, Ecuador, Brasilien oder auch Taiwan.