ITALIEN: Bologna eröffnet erste Flüchtlingsunterkunft für LGBTs
Es ist ein gemeinsames Projekt des lokalen Trans-Identity Movement (Mit), der Flüchtlingsorganisation Camelot Cooperative, des LGBTI Centers Turin, sowie der Stadtbehörden von Bologna, zudem hat auch das Nationale Büro gegen rassistische Diskriminierung (UNAR) grünes Licht dafür gegeben. Damit kann nun damit begonnen werden, die nötige Infrastruktur aufzubauen, welche dereinst neben der Unterkunft selber auch Beratungsangebote umfassen soll, welche einerseits auf Flüchtlinge, aber auch explizit auf Schwule, Lesben und Transgender ausgerichtet sein soll.
Mit diesem neuen Angebot soll dem Bedürfnis nach Zufluchtsorten für eine zusätzlich noch stärker gefährdete Gruppe von Menschen Rechnung getragen werden. Es hat sich gezeigt, dass LGBTs, welche aus ihrer Heimat wegen Krieg und Verfolgung fliehen, zwar einen Teil der Probleme hinter sich lassen können, doch dass die Diskriminierung, Hetze und Gewalt aufgrund der sexuellen Orientierung oder der Geschlechteridentität oftmals auch in der neuen Heimat bestehen bleiben. Nicht zuletzt sind dabei auch die anderen Flüchtlinge ein Problem, welche die LGBTs ihre ablehnende Haltung weiterhin spüren lassen.
Genau aus diesem Grund wurde beispielsweise in Berlin ein solches Zentrum eröffnet, um die LGBTs von den anderen Flüchtlingen zu schützen. Dies, nachdem es mehrfach zu Gewalt gegen schwullesbische und transgender Flüchtlinge gekommen ist. So wurde ein Mann beispielsweise derart gewürgt, dass er das Bewusstsein verlor und beinahe gestorben ist. Aus Berlin heisst es denn auch, dass in den Flüchtlingsheimen oftmals wenig Platz zur Verfügung stehe, dass sie überfüllt seien und die Menschen unterbeschäftigt seien. Dadurch würden sich Gerüchte, Vorurteile und Anschuldigungen jeweils schnell verbreiten. Dies arte dann nicht selten in homophobe Gewalt aus.
Die Behörden in Bologna sehen die neue Unterkunft für LGBTs als Ergänzung und Stärkung in Bezug auf die anderen Flüchtlingsheimen. Es herrsche auch eine sehr positive Zusammenarbeit zwischen der Stadt und den LGBTI-Organisationen, welche das ganze Rechtssystem stärken und die einzelnen Personen besser schützen.