JAPAN: Keine Aufklärung über LGBT-Themen an den Schulen
In jedem Jahrzehnt begutachtet die japanische Regierung jeweils einmal den aktuellen Lehrplan, und nimmt entsprechende Anpassungen vor. Einmal mehr haben sich die Behörden nun entschieden, dass Themen über Homosexualität und Geschlechteridentität erneut nicht an den Schulen behandelt werden sollen. Damit erntete die Regierung harsche Kritik von Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch. Die Regierung habe einmal mehr die Chance verpasst, indem man sich entschieden habe, die so wichtigen Informationen über Schwule, Lesben und Transgender nicht im Lehrplan einzugliedern, welche den Kindern beim Erwachsen werden und beim Lernen über das Leben helfen würden.
Human Rights Watch verurteilt dabei auch die Begründung der Regierung, wonach dies schwierig sei, da die Öffentlichkeit und die Verantwortlichen diese Themen noch nicht akzeptieren würden. Dies sei nicht wahr, erklärte die Organisation dazu. Umfragen unter 6000 Lehrern, welche aus dem Jahr 2013 stammen, zeigten bereits, dass zwischen 63 und 73 Prozent finden, dass LGBTI-Themen auch auf den Lehrplan gehören. Die gleiche Studie, welche von Professor Yasuharu Hidaka aus Osaka ausgearbeitet wurde, führte auch zu Tage, dass mehr als die Hälfte der LGBTs an den Schulen Bullying und Homophobie erleben. Nur gerade 13.6 Prozent erklärten damals, dass ihnen die Lehrer dabei zu Seite gestanden und geholfen hätten. Dieses Problem wird in den Schulen mittlerweile angegangen, in dem der Schutz vor Diskriminierung verstärkt wurde, und die Lehrer von den Behörden explizit aufgefordert werden, Schülern bei Bullying beizustehen.
Wie Human Rights Watch weiter erklärt, würden die grossen Organisationen der Vereinten Nationen, so wie UNICEF, die Weltgesundheitsorganisation WHO und die UNESCO, empfehlen, dass LGBT-Themen auch in die Lehrpläne an den Schulen gehören. Das japanische Bildungssystem falle in diesem Punkt durch, da es faktisch sexuelle Minderheiten diskriminiere, da sie quasi vom Unterricht ausgeschlossen werden.