JAPAN: Zwangsoutings werden in dieser Region neu strafbar
Ein Mann, der sich mit dem Coronavirus infiziert hatte, besuchte in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul verschiedene Gay Clubs und Bars. Aufgrund der Tracking App, aber auch durch Kreditkartenfirmen und die Medien, drohte darauf vielen, vor allem schwulen Männern, ein Zwangsouting, sollten sie sich dort mit dem Virus angesteckt haben. Dies kann im äusserst konservativen Südkorea den Verlust des Jobs oder auch der Wohnung bedeuten, oder dass man von der Familie verstossen wird. Hinzu kommt die enorme psychische Belastung, welche vom gesellschaftlichen Druck ausgeht. Um diese Zwangsoutings gleich von vorneweg anzugehen, hat der Gouverneur der japanischen Präfektur Mei, Eikei Suzuki, eine neue Verordnung verabschiedet, mit welcher es künftig strafbar wird, die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität gegen den Willen einer Person öffentlich zu machen.
Die sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität von jemandem öffentlich zu machen, wenn dieser noch nicht bereit dazu ist, sei eine bösartige Tat, so Suzuki. Die Folgen für LGBTI+ können gravierend sein und bis hin zu Suizidgedanken führen. Wie hoch die Strafen für diese Zwangsoutings sein werden, ist noch nicht bekannt und müsse noch diskutiert werden, erklärte Suzuki weiter. Mei ist die erste Region in Japan, welche eine solche Verordnung erlässt, doch auch in anderen LGBTI+ Belangen gehört die Präfektur bereits zu den Vorreitern. So wurden dort nach Tokio, Osaka und Ibaraki auch bereits Anti-Diskriminierungsrichtlinien eingeführt.
Auch die LGBTI+ Aktivisten zeigten sich erfreut über die Ankündigung der Präfektur Mei. Jemanden zu outen könne eine lebensbedrohliche Tat sein, und man hoffe, dass noch andere diesem Beispiel folgen und diese Gesetze dahingehend erweitern.