KAMERUN: Lesben verletzt und mit dem Tod bedroht

KAMERUN: Lesben verletzt und mit dem Tod bedroht
Zwei lesbische Aktivistinnen mussten sich in Kamerun in ihrem Haus verbarrikadieren, nachdem sie von einer Gruppe Männern mit Messern und Eisenstangen angegriffen wurden: Sie seien Hexen, schrien die Männer, und hätten den Tod verdient. Es war bereits die zweite Attacke gegen die beiden Frauen innerhalb von nur drei Tagen.

Sie leiten die Organisation Women In Front Cameroon (WIFC), welche sich im afrikanischen Land für die Rechte von LGBTs und von Frauen einsetzt. Doch damit setzen sich Renée und Soltera auch einem hohen Risiko aus, wie es sich nun einmal mehr zeigte. Nachdem ihr Vermieter gestorben ist, wollte dessen Sohn die beiden Lesben aufgrund ihrer sexuellen Ausrichtung auf die Strasse stellen. Seit rund einem Jahr verunglimpft er die Frauen, beschimpft sie und steigerte seine Attacken immer mehr bis hin zu Morddrohungen. Da sie sich jedoch weiter weigerten, das Haus zu verlassen, kam der Mann schliesslich mit einer Holzlatte an und begann auf die Beiden einzuschlagen. Sie seien Hexen und man müsse sie umbringen. Die beiden Frauen erlitten schwere Verletzungen, gebrochene Arme und Hände, sowie mehrere Platzwunden.

Doch damit nicht genug: Nur drei Tage nach der Attacke mit der Holzlatte kam der Angreifer erneut zurück, diesmal sogar mit einer Gruppe von weiteren Männern, allesamt bewaffnet mit Messern und Eisenstangen. Wie es in einer Mitteilung des WIFC heisst, haben sie ganz klar das Ziel verfolgt, die "Hexen" auszulöschen. Renée und Soltera wurden förmlich durch die Nachbarschaft gejagt, und hätten nicht ein paar Nachbarn eingegriffen und den Frauen geholfen, wären sie wohl von den Männern niedergestochen oder gar umgebracht worden. Schliesslich hat auch noch die Polizei eingegriffen und den Sohn des Vermieters zusammen mit einem anderen Angreifer verhaftet. Die Frauen haben sich aber weiterhin in ihrer Wohnung verbarrikadiert, da sie weitere Attacken befürchten, nicht zuletzt da die anderen Angreifer nach wie vor auf freiem Fuss sind.

WIFC zahlt derzeit für die nötigste, medizinische Versorgung der Frauen, doch es werden wohl noch weitere Kosten auf sie zukommen, einerseits durch zusätzlichen Behandlungen, aber auch durch die psychologische Betreuung und den Umzug in eine neue Wohnung oder ein neues Haus.

Das Gesetz in Kamerun bestraft Homosexualität mit bis zu fünf Jahren Haft - ebenfalls unter diesen Artikel fallen Lesben. Daher erfahren auch Frauen immer wieder massive Homophobie wie in diesem Fall...