KANADA: Blutspendeverbot für MSM auf drei Monate gesenkt
Die meisten Länder haben für MSM, sprich für Männer, die mit Männern Sex haben, ihre Blutspenderichtlinien angepasst. Da dies in den meisten Fällen während dem Höhepunkt der HIV/Aids-Krise in den 1990ern geschah, führten die meisten Staaten ein generelles Blutspendeverbot für schwule und bisexuelle Männer ein.
Durch die verbesserten Testmethoden und auch die Weiterentwicklung der HIV-Behandlungsmethoden wurden diese Richtlinien in jüngster Zeit immer mehr gelockert. So kam auch Kanada, wie auch die Schweiz, von einem Blutspendeverbot für MSM weg, und es wurde eine Frist von zwölf Monaten eingeführt, sprich, schwule und bisexuelle Männer wurden zum Blutspenden zugelassen, wenn sie während mindestens zwölf Monaten keinen Sex mit einem Mann hatten.
Die kanadische Gesundheitsministerin Ginette Petitpas Taylor hat nun angekündigt, dass diese Frist ab dem 3. Juni auf drei Monate gesenkt werde. Dies sei ein weiterer wichtiger Schritt zu einem fairen, sich auf Beweise stützenden Blutspendesystem, welches auf dem persönlichen Verhalten basiere.
Zahlreiche LGBTI+ Organisationen begrüssen diese Ankündigung zwar, erklären aber gleichzeitig, dass auch diese Richtlinie nach wie vor diskriminierend sei. Sie schliesst nämlich Blutspender augrund ihrer sexuellen Orientierung aus, und nicht aufgrund ihres persönlichen Sexualverhaltens.