KENIA: LGBTI+ Aktivist und Fashion Designer ermordet aufgefunden
Wo immer er auftauchte, verbreitete er Liebe, und als queerer Mann war er mutig und er ermutigte damit andere, ebenso zu sein, erklärte Chris Makena, ein Freund von Edwin Chiloba und ebenfalls LGBTI+ Aktivist. Er war ein erstaunlicher Mensch und ein ikonischer Modedesigner, schrieben andere Freunde und Familienangehörige zum Tod von Edwin Chiloba.
Eine weitere Seele sei durch den Hass verloren gegangen, erklärte auch die Gay and Lesbian Coalition of Kenya. Sie können nicht in Worte fassen, wie sie sich als Community im Moment fühlen, so die Organisation weiter, und sie werden Edwin vermissen. Ähnlich klingt es auch von der National Gay and Lesbian Human Rights Commission: Edwin sei ein geliebtes und geschätztes Mitglied der Community gewesen, und er habe seine Plattform stets genutzt um für das zu kämpfen, das er für richtig hielt. Sein Tod rufe einmal mehr in Erinnerung, dass queere Menschen noch immer im ganzen Land angegriffen werden.
Edwin Chiloba ist ein bekannter Fashion Designer, er ist Model und LGBTI+ Aktivist. In Kenia offen schwul zu sein ist äusserst gefährlich, denn das Tabu diesbezüglich ist enorm und gleichgeschlechtliche Aktivitäten sind nach wie vor illegal. LGBTI+ Feindlichkeiten, Hass, Gewalt und Diskriminierungen gehören zum Alltag queerer Menschen, sofern sie sich überhaupt getrauen, offen zu leben. Chiloba gehörte zu den ganz wenigen Queers im Land, welche diesen Schritt wagten und offen zu ihrer sexuellen Orientierung standen. Erst vor wenigen Monaten wurde er deshalb selber schon einmal attackiert.
An Silvester feierte er noch mit seiner Familie zusammen, und nach dem Feuerwerk verabschiedete er sich von ihnen um etwa 1 Uhr nachts, erklärte seine Schwester Melvin Faith gegenüber Medien. Danach ermittelt die Polizei derzeit was genau passiert ist. Am Mittwoch meldete sich ein Taxifahrer bei der Polizei, dass er gesehen habe, wie die Insassen eines Autos ohne Nummernschilder eine Metallbox am Strassenrand im Bezirk Uasin Gishu abgestellt haben. Darin wurde die Leiche von Edwin Chiloba gefunden.
Wie ein Sprecher der Polizei erklärte, habe man die Leiche sofort in ein Spital zur Autopsie gebracht. Man wisse derzeit noch nicht, weshalb Chiloba umgebracht wurde, und man habe entsprechende Untersuchungen eingeleitet.
In Kenia kommt es immer wieder zu Morden an queeren Menschen. Die Politik will nichts dagegen unternehmen und auch Staatspräsident William Ruto hat bereits erklärt, dass die Entkriminalisierung von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten sowie andere Rechte für queere Menschen für ihn kein Thema seien. Aktuell droht bei Sex zwischen Männern bis zu 14 Jahre Haft.
Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Hier findest Du Hilfe:
Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch
Weitere Information erhältst Du auch unter:
Du-bist-du.ch: Beratung und Information
Milchjugend: Übersicht über queere Jugendgruppen
Transgender Network Switzerland: Dachorganisation für trans Menschen
LOS: Lesbenorganisation Schweiz
Pink Cross: Dachorganisation schwuler und bisexueller Männer