KENIA: Doku über schwulen Kenianer wurde verboten
Dass ein Verbot möglich werden könnte, habe man gewusst, aber man habe auf einen positiven Ausgang gehofft, erklärte Peter Murimi, der Regisseur von I Am Samuel gegenüber Reuters. Doch die Fernsehaufsichtsbehörde hat geurteilt und den Dokumentarfilm verboten. Ganz aufgeben will Murimi noch nicht, denn Bespiele in der Vergangenheit haben gezeigt, dass ein solches Verbot durchaus noch gekippt werden kann.
Ein Beispiel dafür war der Film Rafiki über ein lesbisches Paar. Der oscarnominierte Spielfilm wurde vor drei Jahren aufgrund des gleichgeschlechtlichen Themas ebenfalls verboten, doch nach einer Klage vor Gericht erreichten die Macher:innen des Films, dass sie ihn zumindest während ein paar wenigen Vorstellungen zeigen durften. Diese waren dann auch innert weniger Minuten ausverkauft, was gezeigt hat, dass das Bedürfnis und auch das Interesse an queerem Filmschaffen durchaus vorhanden ist.
Wie Peter Murimi erklärt, habe man ursprünglich einen anderen Bescheid von den Behörden erwartet, da Rafiki eine fiktive Geschichte war, und I Am Samuel ein Dokumentarfilm. Aus diesem Grund hätten sie erwartet, dass ihr Film unter die Meinungsfreiheit falle, doch dem sei offenbar nun doch nicht so. Man werde aber versuchen gegen diese Entscheidung in Berufung zu gehen.
Auf gleichgeschlechtliche Aktivitäten stehen in Kenia bis zu 14 Jahre Haft. Dies sei unmenschlich, kritisiert auch Toni Kamau, der Produzent des Films, und diese Gesetze würden viel Leid verursachen, indem eine Community kriminalisiert wird, welche auch ein Teil Kenias ist.
Einschüchtern lassen oder gar ans Aufgeben denken die Filmemacher aber noch lange nicht: Man überlege sich nun die nächsten Schritte für Kenia, doch man werde gleichzeitig auch den Release für das restliche Afrika vorbereiten.