KENIA: Kenianischer Film über lesbisches Paar wurde verboten
Die kenianische Behörde, welche für die Klassifizierung von Filmen zuständig ist, erteilte dem Film Rafiki von Filmemacherin Wanuri Kahiu ein landesweites Verbot. Als Begründung hiess es, dass der Film Homosexualität auf eine Weise zeige, wie es in Kenia nicht angebracht sei. So würden die lesbischen Charaktere etwa ihre sexuelle Ausrichtung nicht bereuen.
Genau diesbezüglich hätte Wanuri Kahiu den Film aber ändern müssen um eine Starterlaubnis in ihrem Heimatland Kenia erhalten zu können. So forderten die Behörden, dass sie ein trauriges Ende hätte machen müssen, erklärte die Filmemacherin gegenüber dem Hollywood Reporter, eines, welches weniger Hoffnung zulässt. Sie hätten nicht verlangt, dass sie die intimen Szenen ändere, welche einen Einfluss auf die Klassifizierung haben, so Kahiu, denn das hätte sie gemacht. Anfangs hätten sie das Drehbuch noch genehmigt, doch als sie sich beim fertigen Film geweigert habe, ein paar Last-Minute-Änderungen vorzunehmen, habe man ihr ein Verbot erteilt, den Film zu zeigen.
Die Entscheidung, so wird angenommen, wurde mit Sicherheit auch durch die äusserst homophobe Haltung von Ezekiel Mutua, dem Vorsitzenden der Zensurbehörde, gefällt. Er hat den Film nämlich bereits im Vorfeld als sündig beschrieben. Und so liesst es sich auch in der Stellungnahme der Behörde: Rafiki sollte in der Republik Kenia weder verbreitet noch vorgeführt werden. Jeder, der mit diesem Film erwischt werde, der Verstosse gegen das kenianischen Gesetz. Die Sprecherin der Behörde ergänzte zudem, dass die Kultur und die Gesetze Kenias die Familie als Basis der Gesellschaft ansehen. Aus diesem Grund solle kein Film verbreitet und für Kinder zugänglich gemacht werden, welcher das Lesbischsein thematisiert.
Doch auch wenn Rafiki in Kenia nicht gezeigt werden darf, so gibt es trotzdem einen Wehrmutstropfen: Wanuri Kahiu hat einen Startplatz am international renommierten Filmfestival in Cannes erhalten. Sie freue sich enorm, ihr Film dort feiern zu lassen - quasi eine Premiere im Exil.