KOSOVO: Nach zwei Jahren vor Gericht - Transperson darf Name und Geschlecht endlich anpassen
Er sei hocherfreut, diesen Fall vor Gericht gewonnen zu haben, und dass dieses Kapitel in seinem Leben nun endlich abgeschlossen ist, so Blert Morina. Der Leiter der LGBTI+ Organisation Center für Gleichstellung und Freiheiten kämpfte während zwei Jahren vor Gericht, bis er nun endlich das Recht bekam, seinen Namen und sein Geschlecht in den offiziellen Dokumenten anzupassen. Es habe Momente gegeben, da sei es schlicht zu viel gewesen, die Arbeit, die Transition und den Druck der Gesellschaft, und auch der Medien, zu meistern, so Morina.
Sämtliche Anträge, wonach er sein Geschlecht und seinen Namen in den offiziellen Dokumenten ändern wollte, seien abgelehnt worden, weshalb er vor Gericht ziehen musste. Und nun bekam er vom Grundgericht in der Hauptstadt Pristina Recht zugesprochen. In der Urteilsbegründung hiess es, dass es ungesetzlich sei, wenn man diese Änderungen ablehne. Zudem gaben die Richter den Behörden nun 15 Tage Zeit um die Dokumente auszustellen. Nun konnte er auf die Gemeinde Gjakova gehen und dort die Dokumente offiziell einfordern - dies ist die selbe Stelle, welche ihm dies zuvor jeweils abgelehnt hat. Damit wird er nun offiziell Blert, statt wie zuvor Blerta heissen. Zudem wird sein Geschlecht von F auf M geändert.
Für ihn sei es am schwierigsten gewesen, so Morina, wenn er jeweils mit seinem Pass ins Ausland reisen wollte. Er sei nun zudem auch glücklich, dass der Druck, welcher auf seiner Familie gelastet habe, nun endlich genommen wurde. Zudem sei er froh, dass andere Transpersonen mit dem selben Wunsch dies nun nicht mehr durchleben müssen.
Dies ist erst das zweite Mal, dass einer Transperson dies erlaubt wird, und Blert Morina ist die erste Person, welche dies mit samt seinem Namen öffentlich gemacht hat um damit auch ein Vorbild für andere Transmenschen zu sein. Der erste Fall war im Jahr 2018 und wurde vom Grundgericht noch ans Berufungsgericht weitergezogen. Auch dort erhielt die Transperson, welche bis heute anonym blieb, Recht zugesprochen.