KUBA: Abgeordnete ebnen den Weg für Marriage Equality

KUBA: Abgeordnete ebnen den Weg für Marriage Equality
Die Abgeordneten im kubanischen Parlament haben gestern die neue Verfassung des Landes einstimmig gutgeheissen. Damit ebnen sie auch den Weg für Marriage Equality, da die Ehe neu als Verbindung zwischen zwei Personen definiert wird. Nach weiteren Konsultationen hat nun das Volk das letzte Wort...

Das Parlament hat die neue Verfassung einstimmig genehmigt und gab damit grünes Licht auch für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Die Ehe soll nämlich nicht mehr als Verbindung zwischen Mann und Frau, sondern als einvernehmlich zwischen zwei Personen egal wessen Geschlechts definiert werden.

Nach der Zustimmung im Parlament wird der Entwurf nun vom 13. August bis zum 15. November öffentlich zur Beratung aufgelegt. Danach wird eine Volksabstimmung folgen um die Verfassungsrevision schliesslich einführen zu können. Neben der Definition der Ehe ist die ausdrückliche Erlaubnis auf Privatbesitz die andere grosse Änderung im kommunistischen Land.

Dass die neue Ehedefinition Einzug in die neue Verfassung Kubas gefunden hat ist vor allem Mariela Castro Espin zu verdanken. Die Tochter des ehemaligen Staatspräsidenten Raul Castro ist Leiterin des National Centre for Sex Education (CENESEX) und setzt sich in dieser Funktion mit Vehemenz für die Rechte der LGBT-Community ein. Früher seien Vorverurteilungen weit verbreitet gewesen, doch dann habe man vor elf Jahren angefangen, Seminare über Homo- und Transphobie abzuhalten, so Castro Espin. Dies habe den Weg geebnet, dass nun auch in der Bevölkerung ein Dialog in der Bevölkerung stattfindet.

Für Kuba ist dies ein grosser Schritt: Als Fidel Castro nach der Revolution 1959 die Macht übernahm liess er 25‘000 Homosexuelle in Straflager verfrachten, da sie fürs Militär nicht geeignet seien. 2010 hat er sich schliesslich für seine damaligen Anordnungen entschuldigt. Noch bis 1993 wurden HIV-Positive und Aids-Patienten in staatlichen Kliniken unter Quarantäne gesetzt.

Erst in den letzten Jahren, und nicht zuletzt durch den unermüdlichen Einsatz von Mariela Castro Espin, hat sich Kuba etwas gegenüber LGBT-Rechten geöffnet. Seit 2008 bekommen Transgender beispielsweise geschlechtsangleichende Operationen bezahlt - theoretisch. Wie Castro Espin aber rügt, hätten bislang erst rund 40 Personen tatsächlich davon profitieren können. Es wurde aber auch ein Gesetz eingeführt, welches Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Neigung am Arbeitsplatz verbietet...