KUWAIT: 76 Männer bei Razzien festgenommen

KUWAIT: 76 Männer bei Razzien festgenommen
Die Sittenwächter in Kuwait haben wieder einmal zugeschlagen und 76 Männer verhaftet, welche sie für homosexuell halten. Ihnen drohen nun bis zu sechs Jahre Haft.

Man verfolge eine Nulltoleranz-Politik bei allen moralisch verwerflichen Aktivitäten, und man werde gegen all jene nicht zimperlich vorgehen, welche gegen die geltenden Gesetze verstossen, oder welche die Gesundheit der kuwaitischen Bürger und Einwohner riskieren, erklärte Mohammad Al Dhufairi, der Vorsitzende der Sittenwächter. Und, dass sie es tatsächlich ernst meinen, zeigte sich gerade jetzt wieder. Die Sittenwächter haben Razzien in Dutzenden von so genannten Massagesalons durchgeführt und dabei insgesamt 76 Männer verhaftet, welchen sie Homosexualität vorwerfen. Fast zwei Dutzend Salons wurden in der Folge zudem dicht gemacht.

Wie die Zeitung Kuwait Al Seyassah berichtet, habe man jene Männer festgenommen, bei welchen man Sextoys, Frauenunterwäsche und Make-up sichergestellt habe. Die Gegenstände seien ebenfalls beschlagnahmt worden. Die Sittenwächter, welche die Verhaftungen vornahmen, sind Vertreter des Ministeriums für Soziales, vom Wirtschaftsministerium und vom Ministerium des Innern.

Homosexualität ist in Kuwait illegal und kann mit bis zu sechs Jahren Haft bestraft werden. Seit 2008 ist zudem explizit auch Crossdressing strafbar. Die Behörden sind der Ansicht, dass Homosexualität etwas ist, welches aus dem Ausland nach Kuwait gebracht wird. Der Gesundheitsminister hat beispielsweise im Jahr 2013 angedroht, dass sich alle Einreisenden neben dem üblichen Gesundheitscheck auch grundsätzlich einem so genannten Gay-Test unterziehen sollten, damit man verhindern kann, dass Schwule und Lesben ins Land reisen. Auch bezüglich der Kultur greift die Regierung zu drastischen Mitteln: Filme wie Disneys Beauty And The Beast, oder The Danish Girl wurden gleich ganz verboten, da sie LGBT-Themen zu positiv darstellen.