LIBANON: Polizei versucht LGBT-Konferenz zu verhindern

LIBANON: Polizei versucht LGBT-Konferenz zu verhindern
Obwohl die gesetzliche Grundlage fehlt hat die libanesische Polizei eine LGBT-Konferenz am dritten von insgesamt vier geplanten Tagen beendet. Dabei wurden die Personalien aller Teilnehmer erfasst, unter anderem auch von jenen aus Ägypten und Irak, wo ihnen nun massive Verfolgung drohen könnte...

Unter dem Titel NEDWA organisiert die Arab Foundation for Freedoms and Equality (AFE) seit 2013 jeweils eine LGBT-Konferenz in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Dabei halten LGBT-Aktivisten Reden auf der Bühne, und es gibt Workshops rund um Menschenrechte. Dabei reisen LGBT-Aktivisten aus vielen Teilen der arabischen Welt, sowie aus Nordafrika an, und auch Internationale Organisationen wie Human Rights Watch nehmen daran teil.

In diesem Jahr hätte die Konferenz vier Tage dauern sollen, doch am dritten Tag kam die Polizei vorbei und beendete den Anlass vorzeitig. Dabei nahmen die Sicherheitskräfte die Personalien von allen Teilnehmern auf, darunter auch von jenen aus Ägypten oder dem Irak, welchen in ihrer Heimat massivste Verfolgung und gar Folter drohen.

Lama Fakih, der Regionalleiter von Human Rights Watch, erklärte dazu, dass es gegen die Versammlungsfreiheit verstosse und ein Versuch sei die mutigen Aktivisten zum Schweigen zu bringen, wenn man die Konferenz stoppe. Zudem verstosse es auch gegen Libanons Verpflichtungen und gegen internationales Recht, wenn die Behörden versuchen die Organisatoren und Aktivisten der NEDWA einzuschüchtern, welche unter widrigsten Umständen ihrer Arbeit in Nordafrika und im Mittleren Osten nachgehen.

Arab Foundation for Freedoms and Equality (AFE) hat eine Medienkonferenz angekündigt, wo über den Vorfall informiert werden soll, die nächsten Schritte bekanntgegeben werden, und auch über die Zukunft der Konferenz orientiert werden soll.

Laut einem Gerichtsurteil ist Homosexualität ansich nicht mehr strafbar im Libanon. Aus diesem Grund ist das Vorgehen der Polizei nicht erklärbar und wird sicherlich noch ein Nachspiel haben...