MALAYSIA: Fördert der Staat Gewalt und Diskriminierung gegen LGBTI+?
Es war der bekannte Menschenrechts- und LGBTI+ Aktivist Numan Afifi, welcher im März eine Intervention beim Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen einreichte, während die Menschenrechtssituation in Malaysia ohnehin gerade überprüft wurde. Dabei legte er Beweise vor, wonach der Staat die Gewalt und Diskriminierung gegenüber der LGBTI+ Community fördert. Nach diesen Äusserungen geriet Numan enorm unter Druck in seinem Land und wurde gar zu einer Befragung auf den Polizeiposten geordert. Doch nun erhält er Rückendeckung: 41 lokale und regionale Menschenrechts- und LGBTI+ Organisationen stellen sich hinter Numan und bekräftigen dessen Aussagen mit ihren Berichten.
Demnach reiche die Diskriminierung und Gewalt von Misshandlungen über Verletzungen bis hin zu Aggressionen, welche vom Staat ausgehen. So gebe es auch staatliche Programme, etwa das Mukhayyam Programm, welche als Rehabilitations-Camps beschrieben werden, mit welchen Homosexuelle wieder auf dem „richtigen Weg zurück geführt werden sollen“. Dabei handelt es sich aber um nichts anderes als Conversion Therapien, welche den LGBTI+ aufgezwungen werden. Des weiteren gibt es offenbar Seminare, welche Studenten, Berater, Lehrer, aber auch Eltern im Visier haben, wo diese lernen sollen, andere zu ermutigen, dass sie keinen LGBT Aktivitäten nachgehen sollen, und wie sie LGBT Verhalten in ihren Familien, ihrem sozialen Umfeld und am Arbeitsplatz feststellen können. So schreiben die Gruppen, dass der Staat damit dazu aufrufe, dass andere in das Privatleben von LGBTI+ eingreifen.
Homosexualität ist im muslimisch geprägten Malaysia strafbar und wird öffentlich, auch in der Politik, häufig kontrovers diskutiert. Es kommt zudem immer wieder zu Razzien, zudem wird die Privatsphäre von LGBTI+ oftmals gravierend verletzt.