MALAYSIA: Menschenrechtsorganisation fordert ein Ende der Auspeitschungen von LGBTs
Sie haben die Scharia verletzt, weil sie zusammen Sex hatten und eine gleichgeschlechtliche Beziehung führten. Deswegen wurden die beiden Frauen im malaysischen Bundesstaat Terengganu zu je sechs Peitschenhieben und einer Geldbusse von 3‘300 Ringgit, rund 790 Schweizer Franken, verurteilt. Das Urteil soll am 28. August vollzogen werden. Es ist das erste Mal in Malaysia, dass Frauen wegen einer lesbischen Beziehung ausgepeitscht werden.
Human Rights Watch (HRW) fordert nun aber von der Regierung, dass sie sich dafür einsetze, dass die Auspeitschung der Frauen abgesagt wird. Es handle sich dabei um Folter, so die Menschenrechtsorganisation. Graeme Reid, Direktor des LGBTI-Programms innerhalb von HRW, erklärte, dass die angekündigte Auspeitschung ein erneuter Schlag gegen die LGBT-Community in Malaysia sei, und dies, obwohl man gehofft habe, dass sich die Situation mit der neuen Regierung verbessere. Diese Verfolgung und Bestrafung werde die neuste Welle an Homo- und Transphobie im Land nur noch weiter befeuern.
Besonders in den vergangenen Wochen geriet die LGBT-Community in Malaysia enorm unter Druck. In einer Ausstellung mussten Bilder mit zwei LGBT-Aktivisten entfernt werden und die Polizei führte eine Razzia in einer Gay Bar in Kuala Lumpur durch. Kurz darauf erklärte die Vize-Premierministerin Wan Azizah Wan Ismail, dass LGBTs toleriert werden sollen, dass sie ihre Sexualität aber nur im Privaten bei sich zu Hause ausleben sollen.