MEDIEN: Zu viel Diversity im Fernsehen?

MEDIEN: Zu viel Diversity im Fernsehen?
Geht es nach den Zuschauer:innen, dann sind im britischen Fernsehen zu viele LGBTI+ und andere Minderheiten zu sehen. Dies das ernüchternde Ergebnis einer aktuellen Umfrage. Anders sehen es aber etwa die Franzosen, die Italiener und auch die Spanier.

Zahlreiche TV-Serien wie The Last Of Us, Euphoria, Heartstopper oder White Lotus sind mitten im Mainstream angekommen und werden nicht zuletzt auch für ihre queere Sichtbarkeit und Darstellung gefeiert. Wie eine neue Umfrage nun aber zeigt, scheint dies für viele Brit:innen aber auch zu viel des Guten zu sein. Ihr Urteil: Zu viel Diversität, zu viele LGBTI+ und ohnehin viel zu viele Minderheiten.

So erklärten laut der YouGov-Umfrage 44 Prozent, dass queere Menschen am Fernsehen überrepräsentiert werden, während 26 Prozent gegenteiliger Meinung sind. In Bezug auf ethnische Minderheiten waren gar 45 Prozent der Meinung, dass sie zu oft im Fernsehen vorkommen. Ebenfalls nur 26 Prozent erklärten, dass diese unterrepräsentiert sind.

Ob dieses sujektive Empfinden tatsächlich stimmt, kann nicht ermittelt werden, da hierzu, im Gegensatz zu den USA, entsprechende Statistiken fehlen. In den USA ist es GLAAD, welche jeweils untersucht, wie queere Menschen in den Medien vorkommen, und wie sie dargestellt werden.

Die Fernsehzuschauer:innen in Grossbritannien stehen mit dieser Haltung aber eher alleine da. Die YouGov-Umfrage wurde auch noch in weiteren Ländern durchgeführt, so unter anderem in Australien, Chile, Frankreich, Italien und Spanien, und überall war das Resultat ähnlich: LGBTI+ und andere Minderheiten sind am Fernsehen nach wie vor eher zu wenig als zu viel vertreten.

In Frankreich beispielsweise erklärten 33 Prozent der Befragten, dass queere Menschen untervertreten sind, während nur 19 Prozent der Meinung waren, dass sie überrepräsentiert werden.

Für die Umfrage hat YouGov insgesamt 1‘000 Personen in den Ländern detailliert befragt.