CELEBRITY: Die queere Sichtbarkeit in Filmen nahm 2021 ab

CELEBRITY: Die queere Sichtbarkeit in Filmen nahm 2021 ab
Hollywood war 2021 wieder weit weniger divers als noch im Jahr davor: So nahm nicht nur der Anteil der Filme mit queeren Charakteren ab, sondern auch die Diversität der Community bei den grossen Filmstudios. So fehlte es in vielen Bereichen an Sichtbarkeit und Repräsentation.

Auch wenn die queere Sichtbarkeit in den Medien gefühlt zugenommen hat, wohl insbesondere durch die Serien bei Streamingdiensten, so hat sie jedoch bei den grossen Filmstudios im Vergleich zum 2020 stark abgenommen, wie der neuste, jährlich veröffentlichte Studio Responsibility Index der LGBTI+ Organisation GLAAD aufzeigt. Dabei wurden die Filme der sieben umsatzstärksten Filmstudios in Hollywood unter die Lupe genommen, nämlich von Lionsgate, Paramount Pictures, Sony Pictures, Universal Pictures, United Artist, Walt Disney Studios und Warner Bros. 

Während im Jahr 2020 in zehn von 44 Filmen queere Charateren vorkamen, so waren es 2021 zwar mit 16 Filmen sechs mehr, doch ingesamt kamen mit 77 Filmen auch deutlich mehr ins Kino. Damit entspricht dies einer Abnahme von rund zwei Prozent von 22.7 auf 20.8 Prozent, schreibt GLAAD im jüngsten Bericht.

Von den 16 Filmen mit queeren Rollen im Jahr 2021 waren 69 Prozent, respektive 11 Filme, mit schwulen männlichen Rollen, was einer Zunahme von neun Prozent gegenüber 2020 entspricht. Eine starke Abnahme erlebten lesbische Rollen, nämlich von 50 Prozent auf noch 25 Prozent im vergangenen Jahr mit nur noch vier der 16 Filmen. Zwei Filme waren mit bi Rollen, was einer leichten Zunahme von 10 auf 13 Prozent entspricht, und ein Film war inklusive einer trans Rolle. In den vergangenen fünf Jahren gab es nie trans Charaktere in den grossen Hollywood-Produktionen.

Am meisten queere Charatere fanden sich mit einem Drittel im Genre Drama, gefolgt von einem Viertel der Filme bei den Komödien. Erstmals seit drei Jahren gab es laut GLAAD aber keinen einzigen LGBTI+ inklusiven Film im Genre Kids & Family. Im Jahr 2020 war es noch der Film Onward von Pixar und in diesem Jahr wird es Disneys Strange World und Pixars Lightyear sein.

Insgesamt zählte GLAAD 28 queere Charaktere im 2021, davon waren 39 Prozent People of Color. 19 waren zudem Männer und neun waren Frauen. Besonders hebt GLAAD dabei den Film West Side Story von Disney hervor, welcher als einziger eine trans Rolle miteinbezog, nämlich Anybody, ein trans Mann. 2021 gab es zudem keine Rolle mit HIV. Von diesen insgesamt 28 Rollen waren nur sieben mehr als zehn Minuten auf der Leinwand zu sehen, 17 hatten weniger als fünf Minuten und sechs sogar weniger als eine Minute Zeit im Film.

Zu den Filmen, in welchen LGBTI+ Rollen zu sehen waren zählten neben Steven Spielbergs West Side Story unter anderem auch Dear Evan Hanson, Eternals, In The Heights, Jungle Cruise, Licorice Pizza, Our Ladies und The King's Man