MEDIZIN: Neue, monatliche HIV-Behandlungsmethode zeigt positive Resultate

MEDIZIN: Neue, monatliche HIV-Behandlungsmethode zeigt positive Resultate
Statt der täglichen Tablette haben Forscher eine neue HIV-Behandlungsmethode bestehend aus einer monatlichen Injektion geprüft, und die ersten Ergebnisse der Studie waren vielversprechend. Die Mediziner erhoffen sich dabei eine Vereinfachung der Behandlung für HIV-Positive...

Die tägliche Einnahme von Tabletten erhöhe die Unzufriedenheit, trage zur Stigmatisierung bei und erhöhe das Risiko, dass die Behandlung nicht richtig eingehalten werde und damit nicht die volle Wirkung zeige, erklären Chloe Orkin und ihr Team gegenüber Medpage Today. So hätten Untersuchungen gezeigt, dass viele Patienten sich alternative Therapieformen wünschen würden.

Die Forscher haben dazu nun eine neuartige Methode geprüft, mit welcher der Wirkstoff mit monatlichen Injektionen verabreicht wird. Dabei zeigte sich erfreulicherweise, dass diese Form gleichwertige Ergebnisse lieferte wie bei der täglichen Pille. So konnte die Virenlast auf das selbe Niveau gesenkt werden.

Für die Studie haben 566 Personen, welche bis anhin noch nicht mit einer antiretroviralen Therapie begonnen haben, während 20 Wochen die gängige HIV-Behandlungsmethode gestartet und tägliche eine Tablette genommen. Als die Virenlast nach 16 Wochen unter die Nachweisgrenze fiel, wurden die Personen in zwei Gruppen eingeteilt: 283 machten weiter mit der täglichen Tablette, und 283 wechselten zur monatlichen Injektion. Wie die Forscher weiter erklärten, habe man die Virenlast der Probanden nach 160 Wochen erneut geprüft und es habe sich gezeigt, dass die Virenlast bei 83 Prozent von jenen, welche eine monatliche Injektion erhielten, noch immer unter der Nachweisgrenze lag. Damit ist die Erfolgsquote vergleichbar mit jenen, welche weiterhin täglich die Tablette eingenommen haben.

Einziger Wermutstropfen: Bei jenen Probanden, welche die monatliche Injektion erhielten, zeigten 6 Prozent ernsthafte Nebenwirkungen, bei der täglich eingenommenen Medikation, sind dies zwei Prozent weniger. So erklärten einige, dass sie rund um die Injektionsstelle Reaktionen auf der Haut zeigten, andere hatten Kopfschmerzen oder Infektionen in den oberen Atemwegen.

Bei den Versuchen betrug das Durchschnittsalter 34. Drei Viertel der Personen waren weiss, und rund 22 Prozent waren Frauen. Übersteht die monatliche Injektion die Teststudie erfolgreich, könnte sie danach als neue Alternative zu den täglichen Tabletten auf den Markt kommen.