MEDIZIN: Neues HIV-Medikament wird für Entwicklungsländer günstiger abgegeben

MEDIZIN: Neues HIV-Medikament wird für Entwicklungsländer günstiger abgegeben
Noch höhere Wirksamkeit und nur zwei Injektionen im Jahr: Ein neues HIV-Medikament zur Prävention soll in den Entwicklungsländern zum Selbstkostenpreis abgegeben werden. Darauf haben sich Hersteller Gilead und verschiedenste Organisationen wie die Gates Foundation und die Clinton Health Access Initiative geeinigt. Ein grosser Durchbruch im Kampf gegen HIV/Aids…

Um das international definierte Ziel von Null HIV-Neuinfektionen bis ins Jahr 2030 zu erreichen, spielen Entwicklungsländer eine wichtige Rolle. Verschiedenste Organisationen haben nun einen grossen Durchbruch vermeldet, um diese Länder dabei zu unterstützen, indem sie die dazu nötigen Medikamente zur HIV-Prävention mitfinanzieren. Sie schlossen dazu Verträge mit einem indischen Pharmaunternehmen ab, welches die Produktion übernehmen wird.

Beim Medikament handelt es sich um Lenacapavir des Unternehmens Gilead Sciences. Es ist hochwirksam und es sind nur noch zwei Injektionen pro Jahr nötig um präventiv vor einer HIV-Übertragung geschützt zu sein.

Gemäss UNAIDS betragen die Kosten pro Person derzeit rund 28‘000 Dollar in den USA. Nun konnte durch das Engagement der Organisationen für Entwicklungsländer ein Preis von 40 CHF pro Person und Jahr erzielt werden. Dies sei ein Wendepunkt, wie Winnie Byanyima, Exekutivdirektorin von UNAIDS, erklärt. Damit könne das revolutionäre Potential, welches dieses langwirksame Medikament hat, erschlossen werden.

Laut der New York Times haben die Clinton Health Access Initiative, Unitaid und Wits RHI eine Vereinbarung mit Dr. Reddy’s Laboratories ausgehandelt, und die Gates Foundation hat einen separaten Vertrag unterzeichnet. Diese Vereinbarungen haben die Organisationen bekanntgegeben, als die Staats- und Regierungschefs für die UN-Generalversammlung nach New York kamen.

Auch das US-Aussenministerium hat zudem mit dem Hersteller von Lenacapavir, dem Pharmaunternehmen Gilead Sciences, verhandelt. Auch im Rahmen des Global Fund und des PEPFAR, des U.S. President's Emergency Plan for AIDS Relief, kann das Medikament in jenen Ländern, welche die meisten HIV-Neuinfektionen haben, zum Selbstkostenpreis und ohne Gewinn abgegeben werden.