MEDIZIN: Ohne Kondome + PrEP = Mehr Geschlechtskrankheiten?
Die Ergebisse von 2‘981 mehrheitlich schwulen und bisexuellen Männern haben die australischen Forscher untersucht und ihre Resultate nun im Journal of the American Medical Association veröffentlicht. Dabei stellten sie beim Projekt PrEPX im Bundesstaat Victoria fest, dass die Zahl der Geschlechtskrankheiten (STI) bei den PrEP Usern um zwanzig Prozent angestiegen sind.
Dazu erklärten sie, dass sie einen Anstieg bezüglich der Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten von vor der Einnahme von PrEP zu während der Einnahme von PrEP festgestellt haben. Sie führten jedoch auch aus, dass es keine Verbindung gibt zwischen diesem Anstieg der Neuinfizierungen und damit, dass weniger Kondome benutzt werden. Dies habe auch sie selber überrascht, erklärten die Wissenschaftler weiter.
Die Untersuchungen haben gezeigt, dass nur rund 25 Prozent der Propanden für die grosse Mehrheit der Fälle an STI verantwortlich sind. Als viel entscheidendere Faktoren als der Verzicht auf Kondome nennen die Wissenschaftler dabei die häufigeren, zwangloseren Sexdates mit wechselnden Partnern und Gruppensex. Ein weiterer Grund, und dies haben bereits frühere Studien bestätigt, liegt auch einfach darin, dass heute häufiger getestet wird. Wenn jemand mit PrEP startet, dann wird er automatisch auch mehr getestet, so die Autoren der Studie.
Die Resultate seien gut um Argumente gegen Kritiker zu haben, welche sich gegen PrEP aussprechen, da damit andere STI gefördert werden. Auch, so die Autoren, zeige die Studie, dass nur ein relativ kleiner Teil der PrEP-Nutzer für eine Mehrheit der Fälle an Geschlechtskrankheiten verantwortlich ist.
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