MEXIKO: Conversion Therapien in Mexiko-City bald verboten?
Ein erst vor kurzem veröffentlichter Bericht der Vereinten Nationen zeigte auf, dass laut einer Umfrage mit über 8000 Betroffenen in rund 100 Ländern weltweit 98 Prozent erklärten, dass sie nach einer Conversion Therapie psychische Probleme bis hin zu Depressionen und Suizidgedanken hatten. Victor Madrigal-Borloz, der unabhängige Experte für sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität bei den Vereinten Nationen, platzierte darauf die Forderung an einem Treffen des UN-Menschenrechtsrats, dass ein weltweites Verbot von Conversion Therapien umgesetzt werden müsse. Erst wenige Nationen weltweit kennen ein solches, doch in immer mehr Gebieten werden solche Bestrebungen nun angegangen - so auch in Mexiko-City.
Eben hat ein Komitee des dortigen Stadtparlaments einen solchen Vorstoss gut geheissen und damit zur Abstimmung an das gesamte Stadtparlament weiter gereicht. Dort soll er voraussichtlich innerhalb der nächsten zwei Wochen behandelt werden. Das Verbot sieht vor, dass jeder, der diese schädlichen Praktiken an jemandem anwendet, mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden kann. Dies soll im Rahmen einer Erweiterung des Strafgesetzes geschehen. Damit sollen nicht zuletzt Jugendliche profitieren, da durch diesen Schritt die Akzeptanz gegenüber LGBTI+ steigen werde, erklärte der Abgeordnete Temistocles Villanueva von der regierenden Morena Partei, welcher den Vorstoss miteingereicht hat.
Mexiko-City wäre das erste Gebiet in Mexiko, welches ein solches Verbot einführen würde. Bereits gibt es zudem Bestrebungen von nationalen Politikern, auch einen Vorstoss für ein landesweites Verbot zu lancieren.