MYANMAR: Lackierte Fingernägel als Support für die Rechte von LGBTI+
Swe Zin Htet hat es geschafft und gegen Ende des vergangenen Jahres die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich gezogen. Sie ist die aktuelle Miss Myanmar, und kurz bevor sie im Dezember an die Miss Universe-Wahlen reiste, machte sie sich erstmals für die Rechte der LGBTI+ Community stark und hatte ihr Coming out als Lesbe. Dies war ein eindrückliches und mitunter mutiges Zeichen, denn in Myanmar ist Homosexualität nach wie vor ein grosses Tabu, und die ganze LGBTI+ Bewegung hat erst in den vergangenen, wenigen Jahren etwas an Fahrt gewonnen. Zudem sind gleichgeschlechtliche Aktivitäten noch immer verboten.
Rund um die Pride in Yongan, der grössten Stadt Myanmars, haben LGBTI+ Aktivisten nun die Pink Pinky-Kampagne ins Leben gerufen. Dabei sollen alle den Nagel des kleinen Fingers in pink lackieren um damit ein Zeichen für die Rechte der Community zu setzen. Damit verbunden soll nicht zuletzt auch die Forderung an die Politiker gestellt werden, damit sie sich dafür einsetzen, damit das Verbot von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten endlich abgeschafft wird.
Erst vor zwei Monaten hat ein Bericht des Dänemark-Myanmar-Programms die Community des Landes aufgerüttelt. Darin wurde beschrieben, wie stark LGBTI+ in Myanmar unter Verfolgung und Gewalt leiden. Dabei wurde unter anderem auch aufgezeigt, wie weit verbreitet Conversion Therapien sind. Mit dem Bericht verbunden wurde auch ein Aufruf an das Parlament um die noch aus der britischen Kolonialzeit stammende Section 377, welche gleichgeschlechtliche Aktivitäten verbietet, endlich abzuschaffen. Dabei richtete sich die Kritik direkt auch an die Polizei, welche aufhören solle, LGBTI+ wegen dem blossen Verdacht von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten festzunehmen. Auch andere Gesetze, welche die Rechte von LGBTI+ einschränken, sollen aufgehoben werden, fordern die Autoren.