NEUSEELAND hat neu das Parlament mit dem höchsten LGBT+ Anteil der Welt
Premierministerin Jacinda Ardern legte bei den Wahlen in Neuseeland einen unglaublichen Sieg hin. Ihre Partei, Labour, konnte insgesamt 64 der 120 Sitze im Parlament gewinnen, und damit verfügt sie gar über eine Mehrheit um ohne Koalitionspartner regieren zu können. Doch nicht nur Labour konnte zulegen, sondern auch die Repräsentation an LGBT+ Kandidat*innen im Parlament erlebte einen grossen Zuwachs: So sind neu voraussichtlich zwölf der 120 Sitze in der Hand von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans Politiker*innen. Zuvor waren es sieben Sitze.
Zwar nicht zahlenmässig, aber mit diesen zehn Prozent hat das Parlament von Neuseeland neu den höchsten Anteil an LGBT+ Abgeordneten der Welt. Damit übertrumpft das Land Grossbritannien um ganze drei Prozent. Dort sind es aktuell 45 offen LGBT+ Abgeordnete im Unterhaus, welches 650 Mitglieder zählt, was einem Anteil von rund sieben Prozent entspricht.
Viel zu diesem Ergebnis trugen in Neuseeland die Grünen bei. Mit Elizabeth Kerekere, Jan Logie, Ricardo Menendez und Chloe Swarbrick machen die "Regenbogen-Politiker*innen" rund 40 Prozent innerhalb dieser Fraktion aus. Bei Labour wiederum gehören Kiri Allen, Tamati Coffey, Grant Robertson, Louisa Wall und Meka Whaitiri zur LGBTI+ Community, welche die Wiederwahl geschafft haben, und neu kamen zudem noch Glen Bennett, Shanan Halbert und Ayesha Verrall dazu.
Die zehn Prozent an LGBT+ werden dann erreicht, wenn die Grünen ihre 11 vorläufigen Sitze verteidigen können. Aufgrund von Sonderstimmen könnten sie theoretisch aber noch Sitze verlieren, und dies könnte dann Elizabeth Kerekere und Ricardo Menendez treffen, welche momentan auf der Position 9 und 10 stehen. Doch auch damit würde Neuseeland noch immer den höchsten Anteil an Queers im Parlament haben.
Nun dürfte zudem auch nichts mehr im Wege stehen, damit Premierministerin Jacinda Ardern ihre Wahlversprechen, welche sie an die Community gegeben hat, umsetzen kann. Vor den Wahlen versprach die 40-Jährige nämlich, dass sie in ihrer zweiten Amtszeit ein Verbot der Conversion Therapien einführen, sowie die Rechte von Transmenschen stärken werde. Beides konnte sie bislang nicht umsetzen, da sie nicht über die nötigen Mehrheiten verfügt hat.